Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wenn der Golf das Wetter vorhersagt

- VON ISABELLE DE BORTOLI

Der Golf 7 hat ein Update bekommen: Er kann nun vieles, was das Smartphone auch kann, und spricht eindeutig alle an, die auch im Auto nicht auf aktuelle News verzichten wollen.

Das Wort Facelift nutzt VW bei der Vermarktun­g des aufgehübsc­hten Modells bewusst nicht – von Update ist die Rede. Und das kann man tatsächlic­h gar nicht besser formuliere­n: Denn stellt man das aktuelle Modell neben den Golf 7 von 2012, dann ist es schwer, äußere Unterschie­de zu finden.

Klar, die 19 Zoll HinguckerF­elge „Brescia“ist neu, ebenso die LED-Scheinwerf­er, die nun serienmäßi­g die Xenon-Technik ersetzen. Und geblinkt wird jetzt „dynamisch“, heißt, die LED-Blinklicht­er laufen quasi von innen nach außen. Neu ist auch die Trendfarbe „White Silver“, die das klassische und etwas in die Jahre gekommene Silber ersetzt und wirklich extrem schick und edel daherkommt. Für einen gleichzeit­ig sportliche­n Look sorgen die großen Frontstoßf­änger und der überdimens­ionierte Diffusor.

Viel wichtiger als die Optik ist aber das technisch-digitale Update, dass VW seinem verkaufsst­ärksten Modell spendiert hat. Denn der Golf ist on- line. Zumindest, wenn man sich als Sonderauss­tattung ein Navigation­ssystem gönnt. Dann ist das „CarNet“an Bord, über das man – in Verbindung mit dem eigenen Smartphone – zahlreiche nützliche Online-Dienste aktivieren kann.

Gesteuert werden diese über ein 9,2 Zoll großes TFT-Farbdispla­y, das dieselbe angenehme Haptik und Reaktionss­chnelle mitbringt wie die Oberfläche eines TopSmartph­ones. Und zwar teilweise berührungs­los: Durch Wisch-Gesten steuert man durch das Menü.

Morgens mal keine Zeit gehabt, sich über Neuigkeite­n zu informiere­n? Macht nichts: Über den Golf lassen sich Nachrichte­n abrufen – egal ob von tagesschau.de, spiegel.de oder rponline.de. Der Golffahrer ist ab somit immer top aktuell informiert – auch ohne Blick aufs Smartphone und wenn man gerade mal kein Radio hört. Vorausgese­tzt, man fährt rechts ran und hat Zeit zum Lesen. Während der Fahrt lenken solche Extras vom Straßenver­kehr ab – oder der Beifahrer

muss die Bedienung des Car-Net übernehmen.

Profitiere­n von der neuen Technik kann auch, wer in ihm unbekannte­n oder unübersich­tlichen Städten unterwegs ist: Der Golf zeigt nicht nur live den aktuellen Verkehrsfl­uss, sondern bietet dank GoogleKoop­eration auch das entspreche­nde „Earth“-Kartenmate­rial in der Navigation. Man kann die Parkhäuser im Umfeld anwählen, sich aktuell freie Plätze, Öffnungsze­iten und Preise anzeigen lassen. Das funktionie­rt auch für Tankstelle­n. Nett auch: Der Golf zeigt nicht nur die Wettervorh­ersage an, sondern präsentier­t auf seinem großen Display auch aktuelle Satelliten­bilder. Interessan­t zum Beispiel für alle, die auf dem Weg in den Winterspor­t wissen möchten, ob sie in den Bergen mit akutem Schneefall zu rechnen haben. Kostenpunk­t für das Navigation­ssystem, mit dem Car-Net sowie Farbdispla­y und Co. an Bord kommen: 2385 Euro. Außerdem: Für das Einrichten aller Features ist Geduld gefragt. Die Zeit, sich mit dem eigenen Smartphone in den geparkten Wagen zu setzen und alles zu programmie­ren, muss man sich natürlich nehmen.

Hinter dem VW-Emblem verbirgt sich eine weitere Neuerung: der Frontsenso­r für diverse Assistenzs­ysteme, die für den Golf zu haben sind. Am praktischs­ten: die automatisc­he Distanzreg­elung ACC und der Stauassist­ent. Damit folgt der Golf dem vorausfahr­enden Wagen und bremst automatisc­h ab, wenn dieser langsamer wird. Letzteres kann der Golf übrigens auch in Situatione­n, in denen ein Auffahrunf­all oder ein Zusammenst­oß mit einem Fußgänger droht. Dieser Wagen wurde der Redaktion zu Testzwecke­n vom Autohaus Adelbert Moll zur Verfügung gestellt.

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digitales Gehirn.
FOTO: HERSTELLER Das Golf-Update – hier als GTI – unterschei­det sich optisch vor allem durch den großen Diffusor, LED-Leuchten sowie die großen Stoßfänger von seinem Vorgänger. Vor allem aber verfügt der Golf nun über ein digitales Gehirn.
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Ein echter Hingucker, nicht nur am getesteten GTI: Die neue 19 ZollFelge „Brescia“.
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Isabelle De Bortoli testete das Golf-Update als GTI.
 ??  ?? Das Herz des Golfs: Das 9,2 Zoll große TFT-Farbdispla­y.
Das Herz des Golfs: Das 9,2 Zoll große TFT-Farbdispla­y.

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