Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
THOMAS RÖHLER
„Spüre mehr Verantwortung“
Neben dem sportlichen Alltag, der dann ja doch irgendwie normal weiterläuft, sind nach Rio viele positive Herausforderungen hinzugekommen. Ich habe ja schon 2014 eine Leitbildfunktion für die Leichtathletik übernommen, und mit dem Olympiasieg im Rücken spüre ich nun noch einmal eine ganz andere Verantwortung für meine Sportart.
Deutschland ist ein Medaillenland, und wer eine Medaille bei Olympia holt, der kann sich öffentlicher Wahrnehmung auch sicher sein. Natürlich kann es passieren, dass man als Olympiasieger im Anschluss bei Terminen herumgereicht wird, und in den ersten vier Wochen nach Rio war ich in der Hinsicht schon fremdbestimmt und musste das Boot einfach mal fahren lassen. Diese Phase sollte man als Sportler aber auch genießen.
Langfristig ist es mir jedoch viel lieber, da aktiv etwas draus zu machen. Dazu gehört auch, dass bestehende Sponsoren weitermachen und neue dazukommen. Als Leichtathlet bin ich ja zudem in der glücklichen Lage, die EM 2018 in Berlin vor der Nase zu haben. Olympiasieger zu werden und dann die EM im eigenen Land – eine bessere Konstellation hätte ich mir nicht wünschen können. Denn was ich in jedem Fall spüre, ist die Tatsache, dass ein Olympiasieg für immer bleibt. Und mit ihm die Wertschätzung für diesen Erfolg. Trotzdem geht es ja weiter, und ich bin gespannt, wie es für mich nach der WM im August in London aussieht, und dann vor allem nach der EM 2018.