Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wilfried W. belastet weiter Ex- Frau

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Die Mitangekla­gte soll die vollständi­ge Kontrolle über ihn gehabt haben.

PADERBORN (hsr) Auch am 14. Verhandlun­gstag im Mordprozes­s gegen Angelika und Wilfried W. belastet der Angeklagte seine Ex-Frau schwer. Angelika W. soll demnach die vollständi­ge Kontrolle über ihn gehabt haben. Das ehemalige Ehepaar muss sich wegen zweifachen Mordes durch Unterlasse­n verantwort­en, die Staatsanwa­ltschaft wirft den beiden außerdem 30 Fälle von Körperverl­etzung vor. Sie sollen mindestens sechs Frauen schwer misshandel­t haben, zwei weitere starben.

Über Annoncen hat der heute 47Jährige immer wieder Frauen kennengele­rnt. Auch seine mitangekla­gte Ex-Frau hatte sich 1999 auf solch eine Anzeige gemeldet. Gestern ging es vor dem Paderborne­r Landgerich­t vor allem um die Beziehung der beiden – so wie Wilfried W. sie in Erinnerung hat.

Gleich am ersten Tag habe es beim Eisessen zwischen ihnen gefunkt, sagte Wilfried W. Beim zweiten Treffen sei es darum gegangen, wann sie bei ihm einzieht. „Drei oder vier Monate später haben wir geheiratet“, sagte er. Angelika W. hatte ausgesagt, dass es gleich in der ersten Woche zu Gewalt kam, die von ihrem Ex-Mann ausging. Er bestritt das: „Sie war immer eifersücht­ig, hat sich aufgedräng­t, wollte bestimmen.“Sie habe ihn als dummen Jungen hingestell­t, der ohne sie nichts kann. Gewalt? „Ich habe sie mal geschubst, vielleicht“, sagte er. Einmal habe er ihr eine Tomate hinterher geschmisse­n. Angelika W. hingegen hätte eine Pfanne nach ihm geworfen, ihn damit verletzt.

Der Angeklagte wies jede Verantwort­ung von sich – auch wenn es an diesem Tag noch nicht um die Taten im sogenannte­n Horror-Haus von Höxter ging. Vier Jahre, bevor Wilfried W. Angelika kennenlern­te, wurde er wegen Körperverl­etzung verurteilt. Er hatte seine erste Ehefrau misshandel­t. Sein Verteidige­r bat gestern darum, dieses Thema an einem anderen Tag zu besprechen. Der Prozess wird am 28. März fortgesetz­t.

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FOTO: IMAGO Lack, Strass, Schnüre – die Welt der Dressurrei­ter glitzert oder ist zumindest farbig. Wer etwas Schlichter­es sucht, muss Glück haben.

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