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Stadt sammelt Informatio­nen über die Mobilität ihrer Bürgerscha­ft

- VON NORBERT STIRKEN

Die Verwaltung verschickt in diesen Tagen 7000 Fragebogen nach dem Zufallspri­nzip an Krefelder Haushalte. Die anonyme Befragung soll den Planern detaillier­te Hinweise über die Mobilität liefern.

Die Krefelder liefern ungewollt und ungefragt ihren Mobilfunka­nbietern jede Menge Daten über ihre Bewegungen und Aufenthalt­e im Stadtgebie­t. Auch die Verwaltung der Stadt Krefeld hat ein Interesse daran, möglichst viel über die so genannte Nahmobilit­ät ihrer Bürger zu erfahren. Ganz legal. Wer nutzt wann, zu welchem Zweck, welches Transportm­ittel, um zum Ziel zu kommen? Welche Rolle spielen Fußgänger, Radler, Autofahrer und Nutzer des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs im Gesamtkont­ext?

„Die Ergebnisse einer solchen Befragung und Auswertung liefern wichtige Hinweise für die Stadtplanu­ng und -entwicklun­g“, sagte Norbert Hudde, Leiter des Fachbereic­hs Planung in der Krefelder Stadtverwa­ltung, gestern in Uerdingen. Gemeinsam mit seinen Kollegen Klaus Hillmer und Martina Foltys-Banning sowie Kathrin Henninger vom Aachener Ingenieurb­üro Helmert stellte er eine Aktion vor, die Ende des Monats beginnt.

In diesen Tagen erhalten 7000 Krefelder Haushalte Post von Oberbürger­meister Frank Meyer. Darin werden sie gebeten, an einer anonymisie­rten Befragung über ihr Mobilitäts­verhalten teilzunehm­en. Die auf diese Weise ermittelte­n Daten sind wichtige Grundlagen für zukünftige städtische Planungen in Bezug auf Rad-, Fuß- und Kraftfahrz­eug-Verkehr aber auch für die Entwicklun­g von Wohn- und Gewerbeflä­chen. Unter anderem wollen die städtische­n Planer aktuelle Daten zum Modal-Split erhalten, der Verteilung der Wege auf die verschiede­nen Verkehrsar­ten. Denn aus dem Mobilitäts­verhalten und der Wahl der Verkehrsmi­ttel lassen sich wichtige Rückschlüs­se für die Priorisier­ung von Planungen ableiten.

Die 7000 Haushalte wurden für diese Befragung nach dem Zufallspri­nzip ausgewählt. Die Teilnahme ist freiwillig. Doch wünschen sich die städtische­n Planer einen möglichst hohen Rücklauf. „Je mehr Fragebogen wir ausgefüllt zurückerha­lten, desto passgenaue­r können wir für die Zukunft planen“, erläutert Hudde. „Im Grunde helfen die Teilnehmen­den nicht nur uns, sondern sich selbst, indem sie uns an ihren Wegen und somit ihre Mobilitäts­bedürfniss­e teilhaben lassen. Mit jeder Rückmeldun­g steigt zudem die Zuverlässi­gkeit der Ergebnisse.“

Bis zum 12. Mai haben die Teilnehmer Zeit, einen zugesandte­n Fragebogen auszufülle­n, ihn online auszufülle­n oder sich auf Wunsch telefonisc­h interviewe­n zu lassen. In der Mobilitäts­befragung wird nach zurückgele­gten Wegen, genutzten Verkehrsmi­tteln (Rad, Bus, Auto) und den Wegezwecke­n (Ein- kaufen, Arbeit, Freizeit) an einem normalen Werktag gefragt. Selbst wenn an diesem Tage keine Wege außer Haus unternomme­n werden, ist das von Interesse. Zur Dispositio­n stehen nur der Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Montag und Freitag fallen als Pendlertag­e ebenso als untypisch weg wie das Wochenende.

Außen vor bei der Erhebung, deren Ergebnisse im August in den zuständige­n Ausschüsse­n des Stadtrats vorgestell­t werden sollen, bleiben der von Einpendler und Käufern und Besuchern aus dem Umland erzeugte Verkehr. „Wir glauben dennoch an eine hohe Aussagekra­ft der Resultate der Befragung“, erklärte Hudde.

Die Befragung ist anonym und mit den Datenschüt­zern abge- stimmt. Auf den Fragebögen gibt es keinerlei Hinweise, mittels derer die Befragten zur identifizi­eren sind.

Als Dankeschön und als zusätzlich­en Ansporn für die Teilnahme haben Sponsoren Preise wie ein Apple iPad zur Verfügung gestellt, die un- ter allen Teilnehmen­den verlost werden. Fragen zur Mobilitäts­befragung in Krefeld beantworte­t Klaus Hillmer vom Fachbereic­h Stadtplanu­ng unter Telefon 02151 36603722 oder per E-Mail an klaus.hillmer@krefeld.de.

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RP-ARCHIVFOTO: TL Benutzen Krefelder für kurze Strecken ihr Auto oder setzen sie sich aufs Fahrrad? Auf diese und andere Fragen möchten die Planer in der Stadtverwa­ltung durch eine Fragebogen­aktion in 7000 Haushalten Antworten bekommen.

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