Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kunstwerke von „Unterwegs“

- VON MONIKA GÖTZ

Vier Künstler aus der Region Aachen zeigen einen Querschnit­t ihres Kunstschaf­fens. Die Ausstellun­g wird am Freitag eröffnet.

Im übertragen­en Sinne ist jeder der vier Künstler „unterwegs“. Sie sind ständig auf der Suche nach neuer Kreativitä­t, neuen Materialie­n und neuen Techniken, um ihren Arbeiten den gewollten künstleris­chen Ausdruck zu verleihen.

„Unterwegs“ist aber auch der Ausstellun­gstitel, unter dem im Alten Güterbahnh­of Skulpturen, Bilder, Objekte und Malerei gezeigt werden. Die Künstler, die teils im BBK Aachen wirken und dort oder in Geilenkirc­hen, Wegberg oder Übach-Palenberg leben, wollen Einblick in ein vielfältig­es Spektrum geben, das häufig nur ansatzweis­e dem Ausstellun­gstitel entspricht.

Unübersehb­ar aber sind die Arbeiten, mit denen Christiane Crewett-Bauser, Kunst- und Musikstudi­um, auf das Thema aufmerksam macht. Sie zeigt Bilder mit Schuhen und erklärt: „Während einige meiner Familienmi­tglieder unterwegs in der Welt waren, erzählten mir afghanisch­e Flüchtling­e von ihrer Flucht. Beide Gegebenhei­ten habe ich in jeweils einem Bild verdichtet.“Die Künstlerin arbeitet unkonventi­onell, benutzt auch flüssiges Wachs und erreicht somit Tiefe und Strahlkraf­t. So betont sie das ihr wichtige zentrale Thema – „Das Magma unseres Seins“und die Vielschich­tigkeit des Lebens.

Auch der Sohn von Uschi Zantis war auf Reisen. Mit dem Blick aus einem ärmlichen Zimmer in die hell erleuchtet­e Landschaft Indiens wird die Zufriedenh­eit der Menschen dort vermittelt. Uschi Zantis Malereien werden von reiner Experimen- tierfreude bestimmt. Acryl oder Öl in mehreren Schichten aufgetrage­n, gekratzt, gewischt und wieder herunterge­nommen vermitteln diese intuitiven Prozesse.

Auch Gisela Stotzka liebt es zu experiment­ieren. Sie hat Keramik-Design studiert, widmet sich zudem der Malerei: „Der Mensch auf seinem Weg ist in beiden Bereichen mein Thema.“Ihr liegen die „kniffli- gen Arbeiten“, das Zupfen und Aufkleben der Staubfäden vom Samen der Küchensche­lle, die Erstellung filigraner, einem Mobile ähnlicher Installati­onen, aber auch die Verarbeitu­ng von Abfallmate­rial. So entsteht aus entsorgten Grußkarten Konfetti, das – auf Papier aufgeklebt und mit winzigen Köpfen und Beinen versehen – zum Leben erweckt wird. Sehr viel rustikaler ist die Ar- beitsweise von Willi Arlt. Seit 20 Jahren entwickelt er „seine Kunst“, die Eisenbildh­auerei: „Die Herausford­erung, dem starren Material etwas Leben einzuhauch­en, gefiel mir.“Seitdem hat er viele Werke geschaffen. Auf Draht werden Skulpturen aufgeschwe­ißt, Figuren modelliert, die lebendig erscheinen. Willi Arlt stellt Inszenieru­ngen dar, gruppiert mit kleinen Skulpturen Szenenbil- der wie auf einer Bühne oder auch Alltags-Situatione­n und erinnert mit winzigen, sich voneinande­r abkehrende­n Menschen vor einem Hochhaus an die Distanz, die in der Gesellscha­ft herrscht.

Die Ausstellun­g wird am Freitag, 19 Uhr, eröffnet. Bis 9. April, samstags 14-18 Uhr, sonntags 11-18 Uhr. Alter Güterbahnh­of Osterath, Ladestraße.

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RP-FOTO: ULLI DACKWEILER Christiane Crewett-Bauser, Uschi Zantis, Willi Aelt und Gisela Stotzka (v.l.) mit ihren Kunstwerke­n im Alten Güterbahnh­of.

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