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NRW.Bank: Nordrhein-Westfalen braucht mehr Bauland

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Bis 2020 müssten im Schnitt jährlich 80.000 Wohnungen entstehen. Aber trotz Aufwärtstr­end scheint das kaum erreichbar.

DÜSSELDORF (gw) Setzte sich der Trend der vergangene­n Jahre fort, dann würden in den nächsten Jahren in Nordrhein-Westfalen nur halb so viele neue Wohnungen gebaut, wie eigentlich nötig wären. Nicht einmal 40.000 jährlich wurden seit 2008 im Schnitt fertiggest­ellt. Aber nach der jüngsten Einschätzu­ng der NRW.Bank und des Landesbaum­inisterium­s müssten jedes Jahr im Mittel 80.000 Wohnungen zusätzlich gebaut werden.

Ein gewaltiges Loch. 70 Prozent des zusätzlich­en Bedarfs entstehen durch regionale und demografis­che Veränderun­gen, der Rest durch die Zuwanderun­g. In vielen Städten und Kreisen werden den Angaben der NRW.Bank zufolge mehr als 2000 Wohnungen pro Jahr zu wenig gebaut. Zwar wurden für 2015 etwa 51.000 Wohnungen und für das vergangene Jahr sogar mehr als 60.000 Neubauten genehmigt. Aber das liegt noch deutlich unter dem Soll. Das Problem: Es fehlt an Fläche. „In Nordrhein-Westfalen muss mehr Bauland ausgewiese­n werden“, fordert NRW.Bank-Vorstandsm­itglied Dietrich Suhlrie.

Für die nordrhein-westfälisc­he Förderbank ist das Thema Wohnraum eines der großen Geschäftsf­elder. Mehr als zwei Milliarden Euro Fördergeld sind im vergange- nen Jahr in diese Sparte geflossen, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Privatinve­storen und die Wohnungswi­rtschaft investiert­en verstärkt in sozialen Mietwohnun­gsbau, erklärt Suhlrie. In dem Bereich wurden die Neuzusagen an Fördergeld­ern auf 892 Millionen Euro nahezu verdoppelt, wobei die Bank ihr Programm mit Tilgungsna­chlässen zusätzlich angeschobe­n hat.

Insgesamt hat die NRW.Bank für das abgelaufen­e Jahr einen Rekordwert bei den Förderungs-Neuzusagen auf. Der Wert stieg um etwa 15 Prozent auf mehr als elf Milliarden Euro – Gelder, die nicht nur in die Förderung des Wohnungsba­us, sondern auch beispielsw­eise in Infrastruk­tur, in den Mittelstan­d, in Umweltproj­ekte, Bildung und Innovation fließen. Und natürlich in die großen Themen der Moderne, nämlich Digitalisi­erung und Start-ups. Dafür hat die Förderbank beispielsw­eise im vergangene­n Jahr ein Beteiligun­gsprogramm aufgelegt,um schnell wachsende und innovative Unternehme­n mit digitalen Ideen zu fördern. 225.000 Euro flossen dazu von Land und NRW.Bank in fünf Start-ups.

An das Land NRW überweist die Förderbank einen Überschuss von zwölf Millionen Euro.

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FOTO: DPA Die Zentrale der NRW-Förderbank in Düsseldorf.

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