Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wikinger erobern Düsseldorf
Die Handball-Spielgemeinschaft Neuss/Düsseldorf steht vor dem Aufstieg in die zweite Liga. Dann wird sie unter dem Namen Rhein Vikings antreten. In der Landeshauptstadt wird sie mit offenen Armen empfangen.
In den skandinavischen Ländern genießt der Handball einen weitaus höheren Stellenwert als hierzulande. Die Wikinger stehen zudem für Einsatzfreude, Kampfgeist und Siegeswillen. Zudem waren sie vor einigen Jahrhunderten schon einmal bis an den Rhein vorgedrungen und hatten ein Lager in der Region Düsseldorf/Neuss aufgeschlagen. All das waren für die Handballspielgemeinschaft, die der ART und der
„Die Stadt Düsseldorf unterstützt uns optimal. Die Region lechzt nach
Handball“
Rene Witte
Geschäftsführer
Neusser HV ab dem Sommer bilden, gute Gründe für eine entsprechende Namensgebung. „Es gibt jede Menge Löwen oder Adler, aber wir wollten keinen Tiernamen, sondern etwas ganz Neues“, sagt Rene Witte. „So sind wir auf den Namen Rhein Vikings gekommen.“Der Geschäftsführer des Klubs hofft, dass die Mannschaft in die zweite Liga aufsteigt und dort unter dem neuen Namen startet. Die Chancen sind ziemlich gut, denn das Team führt nach 24 Spieltagen die Tabelle mit 47:1 Punkten souverän an.
Wenn alles glatt läuft, wird die Mannschaft in der nächsten Saison einen Großteil der Heimspiele in Düsseldorf bestreiten – entweder im Castello oder gar in der Mitsubishi Electric Halle. Die Hallensituation war einer der Gründe für den Zusammenschluss. Neuss hatte die Mannschaft, Düsseldorf die Hallen. Und da die Nachbarstadt nicht willens oder in der Lage war für eine Halle zu sorgen, die von der Handball-Liga für die Zweitklassigkeit akzeptiert wird, erfolgte die Kooperation. „Die Stadt Düsseldorf unterstützt uns optimal“, sagt Witte begeistert. „Wir spüren, dass die Region ausgehungert ist und nach Handball lechzt. Das ist eine Handball-Region.“
Dass der Umzug von Neuss nach Düsseldorf problematisch wird, glaubt Witte nicht. „Wir haben positive Rückmeldungen erhalten“, berichtet er. „Ein Großteil der Zuschauer wird uns über die Brücke begleiten, einige wenige Traditionalisten nicht.“Derzeit ist die Halle im Hammfeld gut besucht, doch mit 850 Zuschauern ausverkauft. In der kommenden Saison kalkulieren die Wikinger in der zweiten Liga mit einem Schnitt von 1500 bis 1700 Fans. „Das ist zunächst einmal unser Ziel.“Mittelfristig soll Rhein Vikings die dritte Kraft im Düsseldorfer Mannschaftssport werden – hinter Fortuna und der DEG.
Der Klub ist auf einem guten Weg, alle drei in dieser Saison gesteckten Ziele zu erreichen: Den Aufstieg in die zweite Liga, den Klassenerhalt der U23 in der Oberliga und die erneute Bundesliga-Qualifikation der A-Jugend. Witte hofft, dass das die Attraktivität des Klubs und des Handballs in der Region weiter steigert.
Während die Zuschauer mit sportlichen Leistungen überzeugt werden sollen, will er die Sponsoren zudem auch mit einem ausgefeilten Konzept für Rhein Vikings gewinnen. „Wir haben bereits 25 Sponsoren im mittleren Bereich aus Düsseldorf im Boot“, sagt Witte. „Das ist in dieser frühen Phase hervorragend.“
Daher ist er zuversichtlich, den Etat, der von 700.000 Euro auf bis zu 1,2 Millionen Euro steigen wird, stemmen zu können. Darin sind aber auch die Kosten für Trainer sowie 150.000 Euro für den Nachwuchs enthalten.