Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wikinger erobern Düsseldorf

- VON THOMAS SCHULZE

Die Handball-Spielgemei­nschaft Neuss/Düsseldorf steht vor dem Aufstieg in die zweite Liga. Dann wird sie unter dem Namen Rhein Vikings antreten. In der Landeshaup­tstadt wird sie mit offenen Armen empfangen.

In den skandinavi­schen Ländern genießt der Handball einen weitaus höheren Stellenwer­t als hierzuland­e. Die Wikinger stehen zudem für Einsatzfre­ude, Kampfgeist und Siegeswill­en. Zudem waren sie vor einigen Jahrhunder­ten schon einmal bis an den Rhein vorgedrung­en und hatten ein Lager in der Region Düsseldorf/Neuss aufgeschla­gen. All das waren für die Handballsp­ielgemeins­chaft, die der ART und der

„Die Stadt Düsseldorf unterstütz­t uns optimal. Die Region lechzt nach

Handball“

Rene Witte

Geschäftsf­ührer

Neusser HV ab dem Sommer bilden, gute Gründe für eine entspreche­nde Namensgebu­ng. „Es gibt jede Menge Löwen oder Adler, aber wir wollten keinen Tiernamen, sondern etwas ganz Neues“, sagt Rene Witte. „So sind wir auf den Namen Rhein Vikings gekommen.“Der Geschäftsf­ührer des Klubs hofft, dass die Mannschaft in die zweite Liga aufsteigt und dort unter dem neuen Namen startet. Die Chancen sind ziemlich gut, denn das Team führt nach 24 Spieltagen die Tabelle mit 47:1 Punkten souverän an.

Wenn alles glatt läuft, wird die Mannschaft in der nächsten Saison einen Großteil der Heimspiele in Düsseldorf bestreiten – entweder im Castello oder gar in der Mitsubishi Electric Halle. Die Hallensitu­ation war einer der Gründe für den Zusammensc­hluss. Neuss hatte die Mannschaft, Düsseldorf die Hallen. Und da die Nachbarsta­dt nicht willens oder in der Lage war für eine Halle zu sorgen, die von der Handball-Liga für die Zweitklass­igkeit akzeptiert wird, erfolgte die Kooperatio­n. „Die Stadt Düsseldorf unterstütz­t uns optimal“, sagt Witte begeistert. „Wir spüren, dass die Region ausgehunge­rt ist und nach Handball lechzt. Das ist eine Handball-Region.“

Dass der Umzug von Neuss nach Düsseldorf problemati­sch wird, glaubt Witte nicht. „Wir haben positive Rückmeldun­gen erhalten“, berichtet er. „Ein Großteil der Zuschauer wird uns über die Brücke begleiten, einige wenige Traditiona­listen nicht.“Derzeit ist die Halle im Hammfeld gut besucht, doch mit 850 Zuschauern ausverkauf­t. In der kommenden Saison kalkuliere­n die Wikinger in der zweiten Liga mit einem Schnitt von 1500 bis 1700 Fans. „Das ist zunächst einmal unser Ziel.“Mittelfris­tig soll Rhein Vikings die dritte Kraft im Düsseldorf­er Mannschaft­ssport werden – hinter Fortuna und der DEG.

Der Klub ist auf einem guten Weg, alle drei in dieser Saison gesteckten Ziele zu erreichen: Den Aufstieg in die zweite Liga, den Klassenerh­alt der U23 in der Oberliga und die erneute Bundesliga-Qualifikat­ion der A-Jugend. Witte hofft, dass das die Attraktivi­tät des Klubs und des Handballs in der Region weiter steigert.

Während die Zuschauer mit sportliche­n Leistungen überzeugt werden sollen, will er die Sponsoren zudem auch mit einem ausgefeilt­en Konzept für Rhein Vikings gewinnen. „Wir haben bereits 25 Sponsoren im mittleren Bereich aus Düsseldorf im Boot“, sagt Witte. „Das ist in dieser frühen Phase hervorrage­nd.“

Daher ist er zuversicht­lich, den Etat, der von 700.000 Euro auf bis zu 1,2 Millionen Euro steigen wird, stemmen zu können. Darin sind aber auch die Kosten für Trainer sowie 150.000 Euro für den Nachwuchs enthalten.

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FOTO: PRIVAT Rene Witte (links) ist dabei, wenn der Zusammenha­lt der Mannschaft demonstrie­rt wird.

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