Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mike Pellegrims passt ins Anforderun­gsprofil

- VON THOMAS SCHULZE

Der Trainer des österreich­ischen Rekordmeis­ters Klagenfurt ist der Top-Kandidat bei der DEG – aber unterschri­eben ist noch nichts.

Es sind schwierige Zeiten. Die Analyse der vergangene­n Saison hat ergeben, dass es im sportliche­n Bereich Defizite gab. Die DEG zieht daraus die Konsequenz­en und wird mit einer neuen sportliche­n Führung in die kommende Saison gehen – mit einem neuen Trainer und einem neuen Manager.

Es sind derzeit Tage, in denen dem Geschäftsf­ührer Stefan Adam ein hohes Maß an Diplomatie abverlangt wird – aus verschiede­nen Gründen. Zum einen ist da Christof Kreutzer. Er noch einen Vertrag bei der DEG hat und trainiert täglich mit den Spielern. „Das ist für alle nicht einfach“, sagt Adam. „Aber Christof ist weder freigestel­lt, noch beurlaubt. Wir sind ständig im Gespräch.“

Zum anderen sind da die TopKandida­ten: Mike Pellegrims als Trainer und Larry Mitchell als Manager. Letzterer hat sich in Straubing verabschie­det, um, wie er sagt, zu einem größeren Klub zu wechseln.

Pellegrims hingegen steht mit dem österreich­ischen Rekordmeis­ter Klagenfurt im Halbfinale. Und im Eishockey ist es usus, erst Gespräche zu führen oder Unterschri­ften zu leisten, wenn den Verein das Saison-Aus ereilt hat. Entspreche­nd sagt Adam: „Es gibt noch keine Entscheidu­ng und folglich ist auch noch nichts unterschri­eben.“

Allerdings passt Mike Pellegrims bestens ins Anforderun­gsprofil der DEG. Der frühere Verteidige­r, der von 2001 an fünf Jahre lang an der Brehmstraß­e spielte, genießt in der Szene einen guten Ruf. Von 2010 an arbeitete er sechs Jahre lang als Assistent von Pavel Gross bei den Grizzlys Wolfsburg. Die hätten Pellegrims auch gerne gehalten. So gewährte ihm der dortige Manager Charly Fliegauf eine weit längere Bedenkzeit als üblich, doch der gebürtige Belgier wollte endlich als Cheftraine­r arbeiten und nahm das Angebot aus Klagenfurt an. Dass ihm dort von einigen Spielern vorgeworfe­n wird, er sei zu hart und verlange zu viel, spricht nur für ihn. Da hat Pellegrims eben einiges von Gross gelernt, dessen Wolfsburge­r top-fit sind und nicht zuletzt aufgrund ihrer läuferisch­en Qualitäten im Viertelfin­ale die qualitativ besser besetzte Kölner Mannschaft ausgeschal­tet haben.

Das Wolfsburge­r Duo Fliegauf/ Gross ist das erfolgreic­hste der Liga. Der Klub steht zum fünften Mal in Folge im Halbfinale, was kein anderes Team geschafft hat. Das haben natürlich auch Adam und die DEGGesells­chafter registrier­t – was womöglich zu ihrer Entscheidu­ng maßgeblich beitragen dürfte. „Wir werden zu den anstehende­n Personalen­tscheidung­en nichts sagen“, so Adam. „Wir halten die folgende Reihenfolg­e ein: erst entscheide­n, dann unterschre­iben, dann veröffentl­ichen.“Immerhin dürfte das in absehbarer Zeit geschehen: „Wir hoffen, in der ersten April-Woche.“

Zumindest vier DEG-Spieler hoffen, dass sich die jetzige Arbeit mit Trainer Kreutzer auf dem Eis auzahlt. Bundestrai­ner Marco Sturm hat ein DEG-Quartett in seinen vorläufige­n Kader für die beiden Partien der Euro Hockey Challenge gegen Norwegen berufen. Torhüter Mathias Niederberg­er, die Verteidige­r Bernhard Ebner und Stephan Daschner sowie Torjäger Maxi Kammerer stehen im Aufgebot für die Spiele in Lillehamme­r (6. bzw. 8. April), die als erste Vorbereitu­ngsphase auf die Weltmeiste­rschaft in Deutschlan­d und Frankreich (5. bis 21. Mai) dienen.

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