Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt 24. März 1965
Jim Clark, Sheriff des Dallas County im US-Bundesstaat Alabama, hatte ein Markenzeichen. Er trug ständig einen Anstecker mit dem Wort „Never“. Niemals sollten afroamerikanische Bürger in „seinem“Bezirk wählen dürfen, das hatte Clark seinen Anhängern versprochen. In Alabama wurden schwarze Wähler bei der Ausübung ihres verfassungsmäßigen Wahlrechts behindert. Wer sich in die Wählerlisten eintragen lassen wollte, wurde schikaniert, misshandelt oder als Aufrührer verhaftet. Dagegen wehrten sich einige Bürgerrechtler, die prominente Unterstützung bekamen. Martin Luther King reiste 1965 nach Selma, um bei den geplanten Protestmärschen in die Hauptstadt Alabamas, Montgomery, mitzugehen. Der erste Versuch endete an der Edmund-Pettus-Brücke (Foto). Polizisten griffen die Demonstranten an. Einen zweiten Versuch wenige Tage später brach King ab, weil er einen weiteren Angriff befürchtete. Erst der dritte Marsch erreichte sein Ziel. Am 24. März 1965 kamen die Bürgerrechtler, geschützt von Soldaten der US-Armee, in Montgomery an. Drei Monate später unterschrieb Präsident Lyndon B. Johnson ein neues Wahlgesetz: Der Voting Right Act sollte künftig die Diskriminierung schwarzer Wähler verhindern. Sheriff Clark musste sich im folgenden Jahr der Wiederwahl stellen: Die neu registrierten schwarzen Wähler fegten ihn aus dem Amt.