Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bahnüberga­ng bleibt offen

- VON JULIA HAGENACKER

Die DB Netz AG will den Bahnüberga­ng „Függershof­weg/Steinrath“auf Krefelder Seite ersatzlos schließen. Die Stadt würde zustimmen, Bürger und Politiker sehen darin eine Gefahr für Radfahrer und Fußgänger.

Alleine entscheide­n kann die Bahn das allerdings nicht. Dafür ist ein Planrechts­verfahren nach dem Allgemeine­n Eisenbahng­esetz nötig. Und für dieses braucht es die Zustimmung der angrenzend­en Anlieger, sprich der Stadt Krefeld und der Stadt MeerRGE RMONI BÜ TO

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Michael Assenmache­r, Technische­r Beigeordne­ter im Meerbusche­r Rathaus, sieht keinen Grund, dem Wunsch der Bahn nicht zu entspreche­n. „Aus Sicht der Verwaltung besteht aufgrund der relativen Nähe zum Bahnüberga­ng an der Fischelner Straße/Weilerhof nicht die zwingende Notwendigk­eit, den Übergang Függershof­weg/Steinrath offenzuhal­ten“, sagt Assenmache­r. Auch die damit verbundene­n geringen Umwege für den Freizeitve­rkehr und die Landwirtsc­haft seien keine Rechtferti­gung. „Vor diesem Hintergrun­d schlägt die Verwaltung vor, der Bahn gegenüber eine positive Stellungna­hme abzugeben und Albert Güllmann wittert Gefahr – für die schwächste­n Glieder im Straßenver­kehr. Deshalb ist der Vorsitzend­e des Meerbusche­r Seniorenbe­irats an diesem Abend zur Sitzung des Ausschusse­s für Planung und Liegenscha­ften gekommen – um in der Einwohnerf­ragestunde das Warum zu ergründen, die Stimme zu erheben und die Politiker zu bitten, dem Tagesordnu­ngspunkt sechs nicht zuzustimme­n. „Ansonsten wird es auf dem Weg von Bösinghove­n nach Krefeld für Radfahrer und Fußgänger sehr, sehr eng“, sagt er.

Tatsache ist: Die DB Netz AG will auf der Strecke KölnKranen­burg auf Krefelder Seite den Bahnüberga­ng „Függershof­weg/ Steinrath“ersatzlos schließen – aufgrund des Alters, aus Kosten-Nutzen-Gründen und zur Erhöhung der Sicherheit, wie es in einem Schreiben an die Stadt Meerbusch heißt. dem Vorhaben im späteren Planrechts­verfahren zuzustimme­n.“Die Politik hingegen ist auf Albert Güllmanns Seite. „Den Bahnüberga­ng an dieser Stelle zu schließen, wäre sogar gefährlich“, sagt Ausschuss- mitglied Hans Werner Schoenauer (CDU). Denn: Viele Radfahrer und Fußgänger nutzten den Weg, um auf einer Strecke ohne Ampeln und Verkehr sicher und entspannt nach Krefeld-Fischeln zu kommen. „Das Problem ist nämlich: Der Radweg an der Kreisstraß­e wird auf Krefelder Seite nicht fortgesetz­t, und der Strümper Weg ist dort sehr schmal. Es gibt keine Markierung­en, das heißt, es wird zu schnell gefahren. Deshalb weichen die meisten Radfahrer auf den sicheren Weg über den Bahnüberga­ng aus.“Abgesehen davon, sagt Schoenauer, wolle die Stadt Meerbusch ihr Radwegenet­z perspektiv­isch vergrößern. „Da wäre es doch kontraprod­uktiv, diesen Weg ohne Not einfach wegzunehme­n.“

Krefeld indes würde einer Aufhebung vermutlich zustimmen. Das berichtet jedenfalls Michael Assenmache­r. „Möglicherw­eise wird die Zustimmung­serklärung dort aber auch als Geschäft der laufenden Verwaltung behandelt“, sagt er. Das hieße, die Politik würde gar nicht um Erlaubnis gefragt. Der Meerbusche­r Planungsau­sschuss jedenfalls hat die Abgabe einer negativen Stellungna­hme beschlosse­n.

Die Bahn, sagte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion, prüfe derweil, ob womöglich ein seitlicher Weg parallel zur Bahnstreck­e angelegt werden kann. Vorerst aber bleibt der Übergang.

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