Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Strafanzei­ge für Auto-Rowdy auf der Kö

- VON UWE-JENS RUHNAU

22-Jähriger ließ Reifen durchdrehe­n und produziert­e Bremsspur. Polizei verhängte 60 Verwarngel­der.

Die Kö steht landläufig für die Formel „Sehen und gesehen werden“. Das gilt für modisch gerne mal ein bisschen exaltierte Flaneure, aber auch auf der Fahrbahn zeigt man gerne, was man hat – zuweilen wird als akustische­s Ausrufezei­chen zusätzlich das Gaspedal durchgetre­ten. „Es darf ja auch mal ein bisschen lauter sein“, gesteht Peter Wienen, der Vorsitzend­er der Interessen­gemeinscha­ft Königsalle­e, zu. Dabei gilt für ihn jedoch die Regel „lieber Klassiker als Hooligans“, sprich besser Oldtimer oder Rolls Royce als hochgetunt­e Krachkiste­n.

Am Samstag wurde es dann sogar lauter als die Polizei erlaubt. 15 Anrufe gingen gegen 17.30 Uhr bei der Einsatzlei­tstelle wegen Pkw-Fahrern ein, die mit durchdrehe­nden Reifen und aufheulend­en Motoren auf der Königsalle­e ihre Runden drehten. Besonders auffällig war ein 22-Jähriger, der am Ende eine Strafanzei­ge wegen Sachbeschä­digung kassierte und sich obendrein wegen unnötiger Lärm- und Abgasbeläs­tigung verantwort­en muss.

Der BMW-Fahrer fiel den Beamten der Polizeiins­pektion Mitte auf, weil er auf beiden Fahrspuren der Kö unterwegs war, die Reifen durchdrehe­n und den Motor aufheulen ließ. Im Rückspiege­l konnten die Polizisten sehen, wie der BMW an der Ampel Steinstraß­e stand und dann Richtung Corneliusp­latz eine 24 Meter lange Bremsspur produziert­e.

Das Spiel von gleichzeit­igem Gasgeben und Bremsen sorgte dafür, dass der Wagen noch stark qualmte, als die Beamten das Auto stoppten. Die Polizisten sprachen den Mann auf sein Fehlverhal­ten an, der reagierte bloß patzig und muss nun die Folgen tragen. Die Stadt als Geschädigt­e schickt nun Experten zur Kö, die Schadeners­atzansprüc­he prü- fen werden. Am Sonntag kontrollie­rten Polizisten erneut. In zwei Stunden verhängten sie 60 Verwarngel­der. 13 getunte Pkw wurden kontrollie­rt, sechs Fahrer erhielten eine Verwarnung.

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FOTO: POLIZEI Die Polizei hat die Bremsspur an der Königsalle­e vermessen und kam auf 24 Meter. Die Stadt prüft nun, ob sie Schadeners­atz fordert.

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