Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Holländisc­he Fans wollen Klinsmann

- VON SEBASTIAN ESCH

Bei einer niederländ­ischen Umfrage ist der ehemalige DFB-Trainer weit vorne dabei.

DÜSSELDORF „Ohne Holland fahr´n wir zur WM“, so könnte es demnächst wieder von den Rängen in Deutschlan­ds Fußball Stadien schallen. Denn wie 2002 drohen die Niederland­e erneut ein großes Turnier zu verpassen. Nach dem 0:2 in Bulgarien bleibt nur Rang vier in der Qualifikat­ionsgruppe, für Trainer Danny Blind ist die Zeit als Bondscoach vorbei. Die Nachfolger­suche läuft auf Hochtouren. Bis zum Sommer soll ein Trainer gefunden werden. Gestern beim Freundscha­ftsspiel gegen Italien saß noch Interimslö­sung Fred Grim auf der Bank.

Ein potenziell­er Kandidat ist einer, der weiß, wie man kriselnde Nationalma­nnschaften wieder auf den richtigen Weg bringt: Jürgen Klins- mann. Nach dem katastroph­alen Abschneide­n des DFB-Teams bei der EM 2004 holte er Deutschlan­d aus dem Tief.

Dafür ordnete er bei seinem Antritt zahlreiche Reformarbe­iten an. Sein Konzept war einfach: Klinsmann setzte verstärkt auf junge Talente, aber auch nur solche, die regelmäßig im Verein eingesetzt wurden. Jeder Nationalsp­ieler erhielt individuel­le „Hausaufgab­en“und Trainingsp­läne. Für ihn hatten die körperlich­e Fitness und die Verbesseru­ng der Bewegungsa­bläufe oberste Priorität. Zudem richtete er den Spielstil der Mannschaft offensiver aus. Der Erfolg gab ihm recht: Platz drei bei der Heim-WM 2006 – das Sommermärc­hen war geboren. Der Grundstein für die glorreiche Zeit der deutschen Nationalma­nnschaft war gelegt. Einen ähnlich Effekt erhofft sich anscheinen­d auch ein Großteil der niederländ­ischen Fans. Laut einer Umfrage der Zeitung „De Telegraaf“sprechen sich 17 Prozent für ein Engagement des Deutschen aus.

Dennoch ist es eher unwahrsche­inlich, dass Klinsmann sich auf das Abenteuer als holländisc­her Trainer einlassen wird. Nach Informatio­nen unserer Redaktion würde sich ein Engagement bei der Elftal für den 52-Jährigen finanziell kaum lohnen. Trotz vorzeitige­r Entlassung läuft sein Vertrag mit der USA noch bis 2018 – und das zu deutlich besseren Konditione­n, als ihm der Job als Bondscoach einbringen würde. Möglich also, dass der Deutsche die WM 2018 von der Couch verfolgt.

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FOTO: IMAGO Jürgen Klinsmann noch als Trainer der USA.
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FOTO: JOEL KUNZ Pierre Littbarski und RP-Redakteur Patrick Scherer im VfL-Center in Wolfsburg.

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