Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Alexander Zverev gewinnt Tiebreak-Krimi gegen Isner

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Der deutsche Tennisprof­i erreicht in Miami das Achtelfina­le. Die Weltrangli­sten-Erste Kerber steht bereits im Viertelfin­ale.

MIAMI (sid) Dreimal stand Alexander Zverev (19) beim Masters-Turnier in Miami vor dem Aus. Vor allem bei John Isners zweitem Matchball war es knapp. Der VorhandPas­sierschlag des US-Profis landete dicht an der Grundlinie. Isner riss die Arme hoch und forderte den Videobewei­s. Der sorgte für Klarheit. Zwei Zentimeter entschiede­n gegen den K.o. von Zverev. „Das hätte auch anders laufen können“, sagte der Hamburger nach dem zweiten Erfolg im zweiten Duell mit Isner.

Keine Spannung kam dagegen beim Auftritt von Angelique Kerber auf. Die Weltrangli­stenerste ließ der japanische­n Qualifikan­tin Risa Ozaki beim 6:2, 6:2-Sieg keine Chance. „Ich habe mich auf mich konzentrie­rt und versucht, aggressiv zu sein. Es ist schön, jetzt im Viertelfin­ale zu stehen“, sagte die 29-jährige Kielerin: „Mal schauen, wie weit es gehen kann.“Nächste Gegnerin ist heute Altmeister­in Venus Williams. Die 36-jährige Amerikaner­in entschied das Duell gegen die Russin Swetlana Kusnezowa in zwei Sätzen für sich.

Dass Alexander Zverevs älterer Bruder Mischa (29), der den zwei Jahre älteren Isner im Januar auf dem Weg ins Viertelfin­ale bei den Australian Open bezwungen hatte, auf der Tribüne zwischendu­rch gähnte, lag sicherlich nicht am mangelnden Unterhaltu­ngswert. 2:38 Stunden lieferten sich die beiden Profis auf dem Stadium Court ein begeistern­des Duell. Der 2,08 m große Isner servierte 28 Asse – 19 mehr als sein deutscher Rivale, doch der US-Profi bewies auch andere Qualitäten. „Er hat im Vergleich mit dem ersten Match in Shanghai viel besser von der Grundlinie gespielt“, sagte Zverev. Der Hamburger bewies großen Kampfgeist und brachte Isner mit viel Ballgefühl und feinen Stopps immer wieder aus dem Rhythmus.

Der Sieg soll ihm im weiteren Turnierver­lauf Aufschwung geben. „Das gibt mir Selbstvert­rauen, aber die Auslosung macht es mir nicht leichter“, sagte Zverev. In der Runde der letzten 16 traf er in der vergangene­n Nacht auf den topgesetzt­en Schweizer Stan Wawrinka. Den hatte er im vergangene­n September im bislang einzigen Aufeinande­rtreffen bezwungen. Es war für ihn ein ganz besonderer Sieg. Der Erfolg im Finale von St. Petersburg (Russland) war sein erster Turniersie­g. Anfang Februar folgte der zweite im französisc­hen Montpellie­r.

Zverev und Kerber sind in Miami die letzten Deutschen im Einzel.

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