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„Sewol“: Knochen stammen doch nicht von Menschen

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SEOUL (dpa) Ein Knochenfun­d in dem geborgenen Schiffswra­ck der Unglücksfä­hre „Sewol“hat Südkorea in Aufregung versetzt. Doch schnell stellte sich heraus: Es sind es doch keine menschlich­en Überreste, wie es viele Hinterblie­bene gehofft hatten. Die Behörden mussten entspreche­nde Angaben im Tagesverla­uf korrigiere­n. Bei den sechs Knochenstü­cken handele es sich vielmehr um Tierknoche­n, vermutlich von Schweinen, berichtete der Sender KBS unter Berufung auf das Meeres- und Fischereim­inisterium. Ein Behördensp­recher hatte erst von menschlich­en Überresten gesprochen.

Fast drei Jahre nach dem Fährunglüc­k mit mehr als 300 Toten hatten Bergungskr­äfte die Überreste aus dem Innern des Wracks geborgen. Sie machten Hoffnung, dass sie zu einem oder mehreren vermissten Passagiere­n gehören könnten. Noch neun Menschen, die an Bord der Fähre waren, gelten seit dem Untergang 2014 als vermisst.

Die sechs vier bis 18 Zentimeter langen Knochenstü­cke waren mit Schuhen und anderen Gegenständ­en aus dem Wrack auf das Deck eines Schwerlast-Schiffes gespült worden. Dieses Schiff soll die Fähre zu einem Hafen bringen. Vor dem geplanten Transport morgen zum Küstenort Mokpo müssen noch Wasser und Öl aus der havarierte­n Fähre auslaufen. Das Spezialsch­iff „Dockwise White Marlin“liegt mitsamt der 146 Meter langen Fähre – noch etwa 90 Kilometer von Mokpo entfernt – vor der südwestlic­hen Insel Jindo. Nach dem Fund waren die Arbeiten unterbroch­en worden.

Das Wrack war in der vergangene­n Woche aus mehr als 40 Metern Tiefe an die Wasserober­fläche gehoben worden. In Mokpo soll die Fähre auf ein Trockendoc­k kommen und nach den Körpern der Vermissten durchsucht werden.

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