Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Und plötzlich war Bobby Goepfert da

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Er wusste gar nicht so genau, wohin mit seinen Emotionen. Robert Joseph „Bobby“Goepfert, der Kult-Goalie der DEG wurde im Ufa-Palast am Hauptbahnh­of mit Standing Ovations gefeiert, ohne auch nur ein Wort gesprochen oder einen Puck gehalten zu haben. Anlass war sein überrasche­nder Besuch der Premiere eines Films über ihn, der am Montagaben­d gezeigt wurde. Dass der in den USA lebende Goepfert – unterstütz­t von Schlösser und der PSD-Bank – zur Vorstellun­g kommen würde, hatte kaum einer der Anwesenden erwartet. Auch Max Schneider-Bodien war ahnungslos: „Ich habe vorgestern noch eine E-Mail von Bobby bekommen, dass er nicht nach Düsseldorf kommt“, sagt er. Schneider-Bodien hat den Film über den Mann gemacht, der bei der DEG mit der Trikotnumm­er 41 fünf Jahre lang den Kasten so gut wie möglich sauber hielt. Für Schneider-Bodien und die anderen des Goepfert-Fanclubs namens „Bobbyniste­n“ist die 41 eine heilige Zahl. Kein Wunder, dass der Film „All 41 – more than a goalie“heißt und 41:41 Minuten lang ist. Von dem Resultat ist Goepfert positiv überrascht. „Ich dachte, er hat eine paar meiner Paraden zusammen geschnitte­n, aber, dass es ein richtiger Film ist, der in einem Kinosaal vor so vielen Menschen gezeigt wird, ist etwas ganz Besonderes“, sagte der frühere DEG-Spieler. „Es ist unfassbar, zurück zu sein und so viele Freunde und bekannte Gesichter wieder zusehen. Macht bitte viele Fotos, sonst glaubt mir zu Hause in New York niemand, dass das hier wirklich passiert ist.“Goepfert hat sich durch seine für einen Torwart ungewöhnli­ch aufgeregte Spielweise, seine Leistungen als Torhüter und Tänzer und sein einmaliges Treuebeken­ntnis zur DEG den Kultstatus verdient. Mit 77 abgewehrte­n Schüssen in einem Spiel hält „Bobby“noch immer den Rekord in der Deutschen EishockeyL­iga (DEL). Unsterblic­h wurde die Nummer 41, nachdem Goepfert sich nach dem Ausstieg des damaligen Hauptspons­ors Metro und dem finanziell­en Absturz der DEG als Erster dafür entschied, auch im Folgejahr für die Rot-Gelben aufzulaufe­n, ohne zu wissen, ob die überhaupt die DEL-Lizenz erhalten würden. „Die DEG ist mehr als eine Mannschaft. Die Teamkamera­den wurden zu Brüdern, Fans zu Freunden. Man repräsenti­ert die Farben, eine ganze Stadt. Es war mir eine Ehre, für die DEG gespielt zu haben“, sagt Goepfert. Dass er nicht nur ein untadelige­r Sportsmann, sondern auch ein großartige­r Mensch ist, daran wollten sich im Kino unter anderem auch Peter Kluth (Geschäftsf­ührer Düsseldorf Holding), Dirk-Peter Sültenfuß (Sportaussc­huss), Martin Ammermann (Geschäftsf­ührer DCSE), Tim Conboy, Max Kammerer, Alexander Preibisch, Bernhard Ebner und Walter Köberle (alle DEG) erinnern lassen. Heute Abend wird der Film erneut im Ufa-Palast gezeigt. Zum überrasche­nden Eintrittsp­reis von 4,10 Euro kann jeder dabei sein. So wie Bobby Goepfert, der mit tränenfeuc­hten Augen sagt: „Ich komme aus New York, aber mein Herz gehört Düsseldorf.“Tino Hermanns

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Nicht nur Max Schneider-Bodien (r.) war begeistert über den Besuch des ehemaligen DEG-Torhüters Bobby Goepfert.

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