Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Streit um Kaufhof-Umbau
Zwischen Management und Eigentümer Hudson’s Bay gibt es Zoff.
Zwischen dem neuen Eigentümer der Warenhauskette Kaufhof, der kanadischen Handelsfirma Hudsons’s Bay company (HBC), und dem deutschen Management gibt es wohl Streit. Wie das renommierte Fachmagazin „Textilwirtschaft“berichtet, tobt hinter den Kulissen ein knallharter Machtkampf. Die deutschen Manager werfen den Kanadiern demnach „Fehleinschätzung des deutschen Marktes“, eine „völlig verfehlte Rabattpolitik“und eine „planlose Investitionsstrategie“vor. Einen großen Teil der Investitionen für die Umbauten, etwa des Carsch- hauses zu einem neuartigen Outletstore muss Galeria Kaufhof aus dem operativen Geschäft erwirtschaften; zudem reinvestiert HBC als Eigentümer der Immobilien die Mieten, die Galeria Kaufhof zahlt. Diese Mieten sind an Top-Standorten in Innenstadtlagen erhöht worden, an anderen gesenkt. Das Problem insgesamt: Die Geschäfte liefen bei Galeria Kaufhof zuletzt nicht so wie gewünscht. Im Weihnachtsgeschäft büßte Kaufhof sogar zwei Prozent Umsatz ein – ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft, das für viele wichtigster Bestandteil des gesamten Geschäfts im Einzelhandel ist. Ein Phänomen, das indes viel- fach in der Branche zu beobachten war.
Jetzt ist unklar, wie es mit den beiden Düsseldorfer Kaufhofstandorten weitergeht. Der Umbau des Carschhauses ist ja bereits in vollem Gange. Die Umbauarbeiten starteten mit der neuen Chefin Carina Kott direkt nach dem Rosenmontag. Der Eröffnungstermin steht noch nicht genau fest. Sommer ist das grob artikulierte Ziel. KaufhofWehrhahn-Chefin Johanna Groeneweg-de Kroon will sich zum Streit nicht äußern. Sie geht aber davon aus, dass der Kaufhof am Wehrhahn ein klassischer Kaufhof nach Galeria-Konzept bleiben wird.