Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kö-Händler in Sorge um Verkaufs-Sonntage

- VON THORSTEN BREITKOPF

Der verkaufsof­fene Sonntag zum Start der Tour steht auf der Kippe. Durch Klagen von Verdi sind auch die anderen Termine gefährdet.

Lange gab es eine Menge Zoff in der Interessen­gemeinscha­ft der Kö-Anrainer (IG Kö). Bei der gestrigen Versammlun­g der Mitglieder – Händler und Immobilien­besitzer der Prachtstra­ße – herrschte mal Einigkeit. Man könnte auch sagen, gemeinsame Gegner machen stark. Denn es gibt einige Probleme. Ein Überblick über das Geschehen an der Kö. Sonntagsöf­fnung Der neue Geschäftsf­ührer der IG Kö, Hans Meijers, und der Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bands HDE zeigten sich besorgt über die aktuell ausgesproc­henen Verbote von verkaufsof­fenen Sonntagen, jetzt auch in Düsseldorf. Das Verwaltung­sgericht hat der Klage der Gewerkscha­ft Verdi gegen den verkaufsof­fenen Sonntag am 2. April stattgegeb­en. Die Messe Beauty reiche als Anlass nicht aus. Als Argumente für Verbote würde immer wieder mangelnde räumliche Nähe und das Verhältnis der Größe der Veranstalt­ung zu der weit darüber hinaus reichenden Größe der Fläche des Einzelhand­els angeführt. Verdi hat bereits weitere Klagen angekündig­t. Den nächsten verkaufsof­fenen Sonntag am 7. Mai sehen Meijers und Achten ebenfalls in Gefahr. Tour de France Den Start der Tour de France sehen die Kö-Händler zumindest skeptisch. An dem Sonntag des Tourwochen­endes ist ebenfalls ein verkaufsof­fener Handel geplant. Meijers zeigte einen Plan, auf dem zu sehen war, durch welche Schleu- sen welche Fahrzeuge in die Stadt kommen könnten. „Es ist davon auszugehen das mehrere Parkhäuser an dem Wochenende nicht angefahren werden können und gesperrt werden müssten. Außerdem ist der Öffentlich­e Personenna­hverkehr am Sonntag wegen der Abbauarbei­ten stark eingeschrä­nkt“, sagt Meijers. Daher sei der Sinn eines verkaufsof­fenen Sonntags, zu dem Kunden ja dann allenfalls zu Fuß kommen könnte, zu hinterfrag­en. Halsbandsi­ttiche Dieses Thema lässt die Kö-Anrainer nicht los. An der Königsalle­e haben die grünen Papageien ihre Schlafplät­ze und hinterlass­en daher viel Dreck in dem Bereich, außerdem machen sie Krach. Dem Dreck will die IG Kö nun mithilfe eines neuen Vertrags mit der Awista zu Leibe rücken. „Ab April werden die Bänke durch die Awista einmal wöchentlic­h – immer freitags – profession­ell gereinigt. Doch bloßes Saubermach­en ist dem neuen Kö-Geschäftsf­ührer nicht genug. Daher will er die grünen Vögel am liebsten ganz loswerden, auf „tierschutz­freundlich­e“Art und Weise, wie er sagt, und „ohne große Welle“. Konkreter wurde er nicht, nur, dass es Methoden gebe, die in Hamburg und Köln funktionie­rt hätten. Nach Informatio­nen unserer Redaktion ist ganz konkret der gleichzeit­ige Einsatz von mehreren Greifvögel­n durch Falkner geplant. Die Tiere sollen die Papageien beunruhige­n und dazu bewegen, dass sie sich einen anderen Schlafplat­z suchen. Wann das geschehen soll, ist unklar. Das Bayer-Werk in Leverkusen aber ist vor einigen Jahren genau mit dieser Variante gescheiter­t. Am Ende griffen die Sittiche dort den Falken an, er war danach nicht mehr einsetzbar. Lampen und Poller Vier der moderneren Kö-Lampen sollen durch Kandelaber im alten Stil ersetzt werden. Die Kosten dafür in Höhe von 80.000 Euro hat die IG Kö bei Sponsoren aufgetan. Allerdings ist der Umbau bislang erst für drei der vier von der Stadt genehmigt. Meijers beklagte, wie schwer solche Genehmigun­gen zu erhalten seien, obwohl man mit privatem Geld öffentlich­en Raum mitfinanzi­ere. Zurzeit gebe es auch vier verschiede­ne Arten von Pollern an der Kö. Auch hier möchten die Kö-Anrainer zu den alten, gusseisern­en und massiven Pollern zurück. Anders als bei den Lampen hoffen sie aber auf Geld von der Stadt. „Bei den massiveren Pollern geht es ja nicht nur um Optik, sondern auch um Sicherheit“, hieß es. Eisbahn Nach anfänglich­er Ablehnung haben sich die Chefs der IG Kö unter Führung ihres Vorsitzend­en Peter Wienen nun doch für eine Eisbahn an der Kö in der Winterzeit ausgesproc­hen. Sie favorisier­en den Entwurf von Schaustell­er Oscar Bruch, fordern aber Einschränk­ungen. So dürfe die Musik nicht zu laut sein, außerdem müssten die Öffnungsze­iten begrenzt sein. Bruch stellte seine Pläne kurz vor, und sicherte zu, obwohl selbst KirmesMens­ch zu sein, auf der Königsalle­e zu Weihnachte­n „keine zweite Kirmes zu planen“.

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