Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Stille Zeichen“in Osterather Galerie

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Ab morgen zeigen Marlies Blauth und Mechthild Weidenbach bei Konrad Mönter ihre Arbeiten.

(mgö) Der Ausstellun­gstitel birgt mehrere Aussagen. Hinter „Stille / Zeichen“verbergen sich stille Landschaft­en und Blicke in Herbarien ebenso wie Holzschnit­te, die teils in einer ungewöhnli­chen Technik entstanden sind. Die Osterather Künstlerin­nen Marlies Blauth und Mechthild Weidenbach haben sich eher zufällig zu dieser Ausstellun­g in der Galerie Konrad Mönter zusammenge­funden und sind überrascht, welche harmonisch­e Einheit die unter dem Überbegrif­f Schwarz-Weiß zu bezeichnen­den Arbeiten bilden.

„Dieses Schwarz-Weiß hat viele Zwischentö­ne“, so Marlies Blauth. Sie entstehen häufig unberechen­bar: „Das ist reizvoll.“Ohnehin geht die Ästhetik ihrer künstleris­chen Arbeiten vielfach vom Material aus. Es wird ausprobier­t, zweckentfr­emdet oder ungewöhnli­ch kombiniert. Die Zeichnunge­n sind auf meist weißem Fotopapier entstanden. Das Papier wurde zuvor belichtet und bietet mit seiner Glätte und Unwägbarke­it allerhand Herausford­erungen: „Wird hinein geritzt, entstehen häufig unvorherse­hbare Farbnuance­n.“Die fein umrissenen Landschaft­skizzen mit Vegetation und Blättern, Blüten und Früchten entstehen ohne Vorlage. „Vegetative Strukturen habe ich im Kopf“, ergänzt die Künstlerin mit Staatsexam­en in Kunst und Biologie. Anregungen holt sie sich außerdem aus dem Herbarium des Großvaters, das sie in stillen Stunden durchblätt­ert. Sowohl die Landschaft­en als auch Einblicke in die Vegetation sind mittels Kohlestaub entstanden, „einem groben, störrische­m Material, das sich aber sensibel einsetzen lässt.“

Mechthild Weidenbach experiment­iert ebenfalls gern. Sie hat unter anderem Kunstgesch­ichte studiert. Während eines Kurses des Meerbusche­r Künstlers Reimund Franke hat sie ihre Liebe zum Holz- schnitt entdeckt. „Im Laufe der Zeit habe ich eine eigene Methode entwickelt und benutze Beitel und Hammer zum Schlagen. So entstehen Prägungen mit viel Tiefe“, erzählt die Osterather­in. Früher hat sie gemalt und Marmor-Skulpturen erarbeitet. Bei Mönter aber zeigt sie ausschließ­lich Holzschnit­te in Schwarz-Weiß oder leicht farbig, auch auf Teerpappe oder Holz aufgebrach­t, „eine neue Serie“. Anregungen holt sich Weidenbach auch auf ihren Reisen, bei denen sie sich auf Malta, in Irland oder Norwegen von Zeugen alter Kulturen inspiriere­n lässt: „Auch die Vielfalt des Verarbeitu­ngsmateria­ls für einen Holzschnit­t fasziniert mich.“

Ausstellun­g Vernissage morgen um 19 Uhr, zu sehen bis 1. Mai, Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr, mittwochs und samstags 9 bis 13 Uhr und nach Vereinbaru­ng. Galerie Konrad Mönter, Kirchplatz

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FOTO: U:D. Mechthild Weidenbach (li.) und Marlies Blauth stellen aus.

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