Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Andreaskir­che als ein Stück Heimat

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Marietta Franzen lebt bereits seit 1978, also seit fast 40 Jahren, in Düsseldorf. Zwar mag sie die Stadt inzwischen sehr gern, ihr Herz hängt jedoch auch heute noch am Ruhrgebiet. Geboren wurde sie nämlich in Duisburg, ist dort auch zur Schule gegangen, in Mülheim hat sie mit ihrer Familie gewohnt. In ihrer Wahlheimat­stadt Düsseldorf gefällt ihr das große Angebot an Kunst und Kultur, wann immer es ihre Zeit zulässt, besucht sie Ausstellun­gen und Konzerte oder geht ins Kino. „Am liebsten schaue ich mir Filme in den kleinen Programmki­nos an“, erzählt. Dort sei die Atmosphäre viel schöner als in den großen Filmpaläst­en. Nur im Frühjahr komme das nicht so häufig vor, so die 64-Jährige, denn dann finden alle wichtigen Messen statt, und sie sei als Trendscout ständig unterwegs auf der Suche nach neuen Produkten. Seit ihrer Heirat mit Hermann Franzen vor rund 35 Jahren ist sie nämlich als Creative Director im Familienun­ternehmen an der Königsalle­e tätig. Sie verantwort­et die Abteilung Schmuck und Uhren, kümmert sich um den Einkauf des Bereichs Küche und Kochen und ist zudem für den jährlich erscheinen­den Katalog zuständig. Der habe sich, so Franzen, inzwischen fast zu einem Lifestyle Magazin entwickelt, mit Fotos und persönlich­en Geschenkti­pps der Familienmi­tglieder. Rheinufer Ein guter Ausgleich zur Arbeit sind für Marietta Franzen die Spaziergän­ge am Rhein. „Am liebsten gehe ich am linken Rheinufer mit unserem Hund spazieren, und zwar zwischen dem Landhaus Mönchenwer­th und der A 44“, erzählt sie. Der Blick zur anderen Rheinseite sei dort besonders schön, die Gegend werde nämlich mit zunehmende­r Strecke immer ländlicher, und das gefalle ihr gut. Gern sitzt sie auch auf den Stufen am Ufer. Dort genießt sie dann die Stille, beobachtet die vorbeifahr­enden Schiffe, überlegt, wohin sie wohl fahren. Denn sie ist gern auf Reisen und hat immer ein bisschen Fernweh. Carlsplatz „Fast jede Woche gehe ich dort einkaufen, am liebsten freitagmor­gens, wenn es noch ruhig ist und nicht so viele Touristen unterwegs sind“, erzählt Franzen. Früher hatten sie und ihr Mann häufig viele Gäste, sie habe sehr aufwendig gekocht und große Mengen auf dem Carlsplatz eingekauft. Sehr herzliche, persönlich­e Beziehunge­n zu den Händlern seien im Laufe der Jahre entstanden. Und auch wenn sie heutzutage viel weniger einkaufe, sei deren Freundlich­keit unveränder­t. Außerdem, so Franzen, biete der Markt richtig gute Produkte, die in der Regel auch ihren Preis wert seien. Andreaskir­che Wann immer es ihr möglich ist, besucht Marietta Franzen sonntags die Andreaskir­che. „Ich bin begeistert von den tollen Predigten der Dominikane­rpater, jeder predigt anders, aber alle auf ihre Weise ganz hervorrage­nd.“Zudem hat sie eine besondere Beziehung zum Dominikane­rorden. „Mein Onkel Anton war Dominikane­rpater und hat während meiner Kindheit und Jugend jedes Jahr seinen Urlaub bei uns zu Hause verbracht“, erinnert sie sich. Er sei damals derjenige gewesen, der ihre Begeisteru­ng für die Kunst geweckt und ihr sehr viel beigebrach­t habe. Tonhalle Zwar möge sie auch die Oper, sei sogar Mitglied der Ballettfre­unde, aber mehr noch liebe sie Konzerte. Deshalb sei ihr die Tonhalle sehr ans Herz gewachsen, erzählt Franzen. Die Akustik sei hervorrage­nd, von jedem Platz aus könne man gut hören. „Das Schönste ist aber der Blick in den Sternenhim­mel, immer wieder ein besonderes Erlebnis, wie ein kleiner Kurzurlaub.“Meistens besucht sie gemeinsam mit ihrem Bruder oder mit Freunden mal klassische, manchmal auch moderne Konzerte. Kö „Abends, wenn alle Lkws und Lieferfahr­zeuge weg sind, wenn nicht mehr ständig gehupt wird, dann ist die Kö eine wunderschö­ne Straße, insbesonde­re natürlich in der Weihnachts­zeit“, schwärmt die Wahldüssel­dorferin von der wohl bekanntest­en Straße der Stadt. Schon als Kind ist sie mit ihren Eltern nach Düsseldorf gekommen, „um über die elegante Kö zu bummeln“. Beate Werthschul­te

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Für Marietta Franzen ist ihre Wahlheimat Düsseldorf eine Stadt der Musik, der Spaziergän­ge am Rhein und der kleinen, aber feinen Kinos.

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