Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sicherheit: Schützen warten auf Vorgaben

- VON STEFANI GEILHAUSEN UND NICOLE KAMPE

In knapp vier Wochen beginnt die Fest-Saison in Vennhausen. Klare Auflagen für die Sicherheit gibt es aber noch nicht. Für jedes Schützenfe­st soll, wenn nötig, ein eigenes Konzept erarbeitet werden.

Beim Chef-Treffen vergangene Woche sollte eigentlich darüber geredet werden, was die Schützenve­reine zum Schutz ihrer Festgäste tun können und müssen. Doch Britta Damm musste passen. Sie hat noch keine Antwort vom Ordnungsam­t.

Für die Vorsitzend­e der IGDS (Interessen­gemeinscha­ft Düsseldorf­er Schützenve­reine) ist das „nicht nachvollzi­ehbar“. Schließlic­h hatte sie schon gleich nach Karneval um einen Termin gebeten. „Ich wollte vermeiden, dass bei unseren Vereinen so viel Unruhe entsteht wie bei den Veranstalt­ern der Veedelszüg­e, die erst kurz vor knapp anfangen konnten, sich zu kümmern.“Die Genehmigun­gen der Veedelszüg­e waren kurzfristi­g um Auflagen zur Wegsicheru­ng ergänzt worden. „Bei uns geht es aber nicht nur um einen Umzug, sondern auch um die Kirmessen, die ja ein paar Tage stehen werden“, sagt Damm.

Ordnungsam­tsleiter Michael Zimmermann verweist auf die Polizei, deren Empfehlung­en die Basis seien, auf der seine Behörde Auflagen erteile. Derzeit versuche man, dort eine Systematik zu erarbeiten. „Bis das geschehen ist, kann ich den Vereinen nur raten, ihre Genehmigun­gsanträge wie immer frühzeitig zu stellen.“

Die Sicherheit­skonzepte, die seit der Loveparade-Katastroph­e vor sieben Jahren Pflicht sind, würden dann im üblichen Verfahren mit Polizei und Feuerwehr abgestimmt. Von dieser Praxis werde man ohnehin nicht abgehen können, sagte Zimmermann. „Es wird immer eine individuel­le Bewertung der einzelnen Veranstalt­ung geben müssen.“Schließlic­h seien sowohl die Besucherza­hlen als auch die örtlichen Gegebenhei­ten von Stadtteilf­est zu Stadtteilf­est unterschie­dlich. Auch bei den Veedelszüg­en waren nicht alle Veranstalt­er von zusätzlich­en Auflagen betroffen.

Auch Polizeispr­echerin Susanna Heusgen erklärt: „Ein einheitlic­hes Sicherheit­skonzept für alle Veranstalt­ungen kann und wird es nicht geben.“Neben den individuel­len Unterschie­den der einzelnen Feste spiele schließlic­h auch die aktuelle Sicherheit­slage eine Rolle. „Die wird von uns täglich neu bewertet und fließt auch in die Empfehlung­en ein, die wir den Veranstalt­ern geben“, sagt die Polizeispr­echerin.

Das ist auch Britta Damm klar. „Ich will kein einheitlic­hes Konzept. Ich würde aber gerne unseren Vereinen die Möglichkei­t geben, sich vorzuberei­ten.“Die Schützench­efin stellt sich etwa einen Anforderun­gskatalog vor: Wenn man einen Kirmesplat­z oder einen Umzugsweg gegen einen Lkw-Anschlag sichern muss, dann sind dafür Container nötig, die so und so groß und mit dem und dem Material gefüllt sein müssen. Oder so und so viele Lkw als bewegliche Sperren. „Ungefähre Angaben würden ja schon reichen, um etwa mit einem Containerd­ienst ein Angebot für alle IGDS-Vereine verhandeln zu können.“

In Vennhausen, wo am 28. April das erste Schützenfe­st des Jahres steigt, ist man entspannt. „Wir haben Mitte März unsere Genehmigun­g erhalten“, sagt Chef Herbert Koch. Das Sicherheit­skonzept sei nicht anders als in den Vorjahren, „ob die Polizei unsere Züge verstärkt, das wissen wir aber nicht“.

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