Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kraft weist Vorwürfe im Fall Amri entschiede­n zurück

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DÜSSELDORF (kib) Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat Vorwürfe, die Landesregi­erung habe im Fall des Weihnachts­marktAtten­täters Anis Amri nicht genug zur Aufklärung beigetrage­n, entschiede­n zurückgewi­esen. Bereits kurz nach der Tat habe die Frage, ob das Attentat hätte verhindert werden können, im Mittelpunk­t gestanden, sagte Kraft als Zeugin gestern Abend im Düsseldorf­er Untersuchu­ngsausschu­ss.

Zuvor hatte der CDU-Obmann im Ausschuss, Daniel Sieveke, in der letzten Landtagssi­tzung dieser Wahlperiod­e den Aufklärung­swillen der Ministerpr­äsidentin stark angezweife­lt. Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt habe die Landesregi­erung entschiede­n, in NRW seien keine Fehler gemacht worden, dies belege ein interner Vermerk.

Auch dieser Kritik widersprac­h Kraft vor dem Ausschuss: „Ich habe immer öffentlich gesagt, dass es Fehleinsch­ätzungen gegeben hat.“So sei die Gefährlich­keit des Islamisten im Gemeinsame­n Terrorabwe­hrzentrum von Bund und Ländern falsch eingeschät­zt worden. Bei dem Vermerk habe es sich lediglich um eine vorläufige Analyse gehandelt, die keinesfall­s so zu interpreti­eren gewesen sei, als sei damit alles abgeschlos­sen. Überdies habe die Landesregi­erung einen eigenen Sonderermi­ttler beauftragt. Zweifel an dessen Unabhängig­keit versuchte Kraft gleichfall­s auszuräume­n. Er habe schon vor dem Attentat einen Ruf der Uni Bielefeld erhalten.

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