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Worauf Brennnesse­ln im Garten hindeuten

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BONN (dpa) Unkraut im Garten ist nichts Schlimmes. Im Gegenteil: So manche Pflanze lässt sich zu leckeren Salaten oder heilsamen Tees verarbeite­n – Löwenzahn und Brennnesse­l etwa. Vor allem aber deuten sie im Garten auf den Zustand des Bodens hin. Denn viele als Unkräuter bezeichnet­e Gewächse sind sogenannte Zeiger- oder Indikatorp­flanzen.

Unkräuter werden in aller Regel nicht bewusst gesetzt. Keimen ihre Samen auf, hat der Boden also eine bestimmte Zusammense­tzung, die diesen Pflanzen gut tut und ihr Wachstum fördert. Die Pflanzen sind meist auch sensibel. Sie seien nur wenig tolerant, wenn es zu Veränderun­gen ihrer Lebensbedi­ngungen kommt, erläutert das Bundeszent­rum für Ernährung in Bonn. Anhand solcher Pflanzen könnte der Hobbygärtn­er also ablesen, in welchem Zustand sein Boden ist – und das ohne kostenpfli­chtige Bodenanaly­se durch ein Prüflabor.

Viele Brennnesse­ln deuten zum Beispiel darauf hin, dass die Erde reich an Stickstoff ist – also prinzipiel­l ein guter Boden. Man sollte ihn daher nicht noch zusätzlich mit Stickstoff düngen, denn zu viel davon macht Pflanzen anfälliger für Krankheite­n. Und der Boden kann dann auch übersäuern.

Hobbygärtn­er müssen aber beachten, dass eine Pflanze allein keine Aussagekra­ft hat. Nur wenn gehäuft Pflanzen einer Art vorkommen, könne man Schlüsse auf die Bodenverhä­ltnisse ziehen, betonten die Experten. So stehen Wilde Möhre, Ackerfuchs­schwanz, Mauerpfeff­er, Breitblätt­riger Hohlzahn und Rauhaarige Wicke für stickstoff­armen Boden. Hundskamil­le, Kleiner Sauerampfe­r, Ackerminze, Hasenklee und Schmalblät­triges Weidenrösc­hen deuten auf sauren Boden hin. Ampfer, Kohldistel und Wiesenscha­umkraut mögen nassen Boden – dort sollte man demnach kein Gemüsebeet ablegen.

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