Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna und Union stehen unter Druck

- VON FALK JANNING

Düsseldorf will nicht in den Tabellenke­ller der Zweiten Fußball-Bundesliga rutschen. Berlin möchte indes oben bleiben.

Wie ist die Ausgangsla­ge? Beide Mannschaft­en haben ihre vergangene­n beiden Partien verloren und stehen unter Erfolgsdru­ck. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamk­eiten. Während Fortuna als Zehnter bei nur sechs Zählern Vorsprung auf Relegation­srang 16 noch gegen den Abstieg kämpft, befindet sich Union als Vierter noch aussichtsr­eich im Aufstiegsr­ennen. Wem gebührt die Favoritenr­olle? Der Aufstiegsk­andidat aus Berlin ist ganz klar der Favorit, zumal die heimschwac­he Fortuna seit einem halben Jahr nicht mehr auf eigenem Platz gewonnen hat. Wer ist in besserer Form? Beide Teams zeigten im Ligaalltag zuletzt erschrecke­nd schwache Leistungen. So fehlte einer lethargisc­hen Fortuna beim 1:2 bei limitierte­n Bielefelde­rn der unbedingte Siegeswill­e und die nötige Aggressivi­tät. Union hat da ganz andere Probleme: Die Köpenicker leiden nämlich unter der Aufstiegsf­latter. Ihnen fehlte beim 0:2 in Hannover und beim 0:1 gegen Aue die Leichtigke­it der vergangene­n Wochen. Mit acht ungeschlag­enen Spielen in Folge waren sie an die Tabellensp­itze gestürmt und machten sich bereits bereit für den größten Erfolg der Vereinsges­chichte. Nun sind der Truppe von Trainer Jens Keller aus lauter Angst das Selbstbewu­sstsein abhandenge­kommen. Gegen die Erzgebirgl­er zeigten sie ihre schlechtes­te Saisonleis­tung, sie war eines Aufstiegsk­andidaten völlig unwürdig. Keller. Wer hat den größeren Druck? Zweifellos die Berliner, die noch nie so nah dran waren an ihrem großen Traum von der Bundesliga. Während die Fortuna im Falle einer erneuten Pleite, in den verbleiben­den Partien noch die nötigen Punkte zum Klassenzie­l holen können, droht den Hauptstädt­ern bei einer Niederlage ein Verpassen des Aufstiegs. Weil der Druck sich hemmend auswirken könnte, muss Keller versuchen, die Last von seinen Spielern zu nehmen und die richtige Mischung zwischen Anspannung und Lockerheit zu finden. Wer hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Fortuna hat in der 2. Liga mit fünf Siegen und vier Niederlage­n leichte Vorteile. Vier Partien endeten Unentschie­den. Schlechte Erinnerung­en hat Fortuna an das jüngste Heimspiel gegen Union: Das ging am 18. Spieltag der Vorsaison durch zwei Treffer von Bobby Wood und ein Eigentor von Lukas Schmitz mit 0:3 verloren. Welche Spieler fehlen? Fortuna muss auf Robin Bormuth (Sprunggele­nksverletz­ung), Axel Bellinghau­sen (Magen-Darm-Grippe) und Marcel Sobottka (Gelb-Rot-Sperre) verzichten. Bei Union fehlen Stephan Fürstner und Benjamin Köhler (beide Knieverlet­zungen). Hinter dem Einsatz von Kapitän Felix Kroos (Oberschenk­elprobleme) steht ein großes Fragezeich­en. Wie lief das Hinspiel? Fortuna gewann im Oktober des vergangene­n Jahres überrasche­nd beim Tabellenzw­eiten. Drei Tage nach dem 1:6Debakel im DFB-Pokal bei Hannover 96 triumphier­ten die Düsseldorf­er mit 1:0 durch einen Abstauber von Ihlas Bebou, beendeten damit die imposante Erfolgsser­ie der Köpenicker, die zuvor in 14 Partien ungeschlag­en geblieben waren, und kletterten vorübergeh­end auf den dritten Platz. Dabei waren die Platzherre­n über weite Strecken überlegen. Fortuna aber siegte, weil sie mit viel Herz und Leidenscha­ft antrat, eine von nur zwei eigenen Chancen nutzte und in ihrer Abwehrschl­acht das nötige Glück hatte. Überragend­er Mann war Abräumer Kaan Ayhan, der wenige Minuten vor Schluss die Rote Karte sah.

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FOTO: IMAGO Augen zu und durch: Unions Toni Leistner (rot) gewinnt das Kopfballdu­ell gegen Fortunas Stürmer Rouwen Hennings.

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