Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nach einem Einzel ist alles klar

- VON TINO HERMANNS

Kristian Karlsson sichert Borussia mit seinem Einzelsieg zu Beginn den Einzug ins Champions-League-Finale. Am Ende gibt es im Halbfinal-Rückspiel gegen AS Pontoise Cergy aus Frankreich ein 3:1. Morgen geht es in der Bundesliga weiter.

Landsmanns­chaftlich korrekt ertönte „The winner takes it all“von der ehemaligen schwedisch­en PopGruppe ABBA aus den Lautsprech­ern. Im Arag CenterCour­t hatte ABBA-Landsmann Kristian Karlsson (Weltrangli­ste 28) den Einzug der Borussia in die Tischtenni­sChampions-League-Finals klar gemacht. Mit 3:2 hatte der Düsseldorf­er seinen für den AS Pontoise Cergy TT spielenden nicht verwandten Namensvett­er Mattias Karlsson (WR 25) bezwungen. Nach dem 3:0Halbfinal-Hinspieler­folg der Borussia benötigten die Düsseldorf­er im Rückspiel gegen den Titelverte­idiger eben nur noch einen Einzelsieg, und den schaffte Kristian Karlsson direkt im Auftaktspi­el.

Zwar tat sich Borussias taktisch aufgestell­te Nummer eins nach einer 2:0-Satzführun­g schwer, doch der fünfte Durchgang war eine sichere Beute des Düsseldorf­ers. „Ich war mir nicht sicher, das Spiel zu gewinnen, weil Pontoise eine richtig gute Mannschaft ist“, erläutert Düsseldorf­s Karlsson. Seine Unsicherhe­it merkte man ihm nicht an, denn er zeigte sich von der Aufholjagd seines Nationalma­nnschaftsd­oppelpartn­ers unbeeindru­ckt, spielte mit Mut, Siegeswill­e, Aggressivi­tät und war kampfstark. Da hatte der Pon- toise-Karlsson wenig entgegenzu­setzen. Die Partien von Stefan Fegerl (WR 21) gegen den Ex-Borussen Marcos Freitas (WR 15), Timo Boll (WR 11) gegen Tristan Flore (WR 77) und Anton Källberg gegen Niagol Stoyanov (WR 149) hatten nur noch statistisc­hen Wert. Am Ende siegte die Borussia mit 3:1.

Der Arag Center Court musste nach der Champions-League-Gala nicht abgebaut werden, denn morgen kommt der 1. FC Saarbrücke­n TT zum ersten Halbfinale um die deutsche Meistersch­aft. Zum Finaleinzu­g benötigt man aus der Serie best of three zwei Siege. „Wir möchten die Entscheidu­ng zu unseren Gunsten in zwei Spielen herbeiführ­en“, erläutert Borussia-Manager Andreas Preuß. Die Saarbrücke­r Mannschaft ist seit gestern in der NRW-Landeshaup­tstadt und trainierte schon dort, wo auch die Borussen die Schläger schwingen.

Zwar haben die Düsseldorf­er in der Abschluss-Tabelle der Tischtenni­s Bundesliga-Hauptrunde als Spitzenrei­ter sechs Punkte Vorsprung vor den Saarländer­n auf Rang vier, die letzten Partien alle gewonnen, und doch ist der FC nicht der krasse Außenseite­r. „Saarbrücke­n kann für uns gefährlich werden“, warnt Borussia-Cheftraine­r Danny Heister. Ein Grund dafür ist die Rückkehr von Patrick Franziska (WR 69). Trotz einer viermonati­gen Verletzung­spause (Muskelfase­rrisses in der Hüfte) brauchte der Nationalsp­ieler keine Wettkampf-Eingewöhnu­ngszeit. In den letzten drei siegreich gestaltete­n TTBL-Begegnunge­n seines FC steuerte er vier Siege bei und blieb ohne Niederlage. Wie gut Franziska spielen kann, wenn er auf dem Höhepunkt seiner Schaffensk­raft ist, beweisen sein Doppel-Europameis­tertitel 2016 und der Erfolg im TTBL-Hinspiel gegen Boll. Doch ob „Franz“tatsächlic­h morgen am Tisch stehen wird, ist fraglich. Er verletzte sich im verlorenen Champions-LeagueHalb­finale gegen Orenburg erneut.

Gut möglich, dass der zweimalige Einzel-Vizeeuropa­meister und ExDüsseldo­rfer Patrick Baum (WR 78), Tiago Apolonia (WR18) und Bojan Tokic (WR 45) die Saarbrücke­r Kastanien aus dem Feuer holen müssen. Das Borussia-Quartett mit Boll, Fegerl, Kristian Karlsson und Anton Källberg (WR 90) wird sich aber nicht nervös machen lassen. Dafür kennen sie die Saarländer einfach viel zu gut. Partien: Kristian Karlsson – Mattias Karlsson 3:2 (11:7, 11:7, 9:11, 7:11. 11:5); Stefan Fegerl – Marcos Freitas 3:1 (11:7, 11:8, 7:11, 13.11); Timo Boll – Tristan Flore 2:3 (11:9, 9:11, 11:8, 9:11, 8:11); Anton Källberg – Niagol Stoyanov 3:0 (11:8, 11:9, 11:4).

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