Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Das sind die Cabrios für diese Saison

- VON FABIAN HOBERG

Cabrios sind Autos für Genießer. Ihre Zahl steigt seit Jahren leicht. Auch in diesem Jahr kommen neue Modelle auf den Markt – von Mazda bis Mercedes.

Per Tastentipp öffnet sich das Verdeck und versenkt sich innerhalb weniger Sekunden im Heck. Sonnenstra­hlen dringen ins Auto, der Fahrtwind kitzelt die Nase. Rund 2,1 Millionen Cabriofahr­er in Deutschlan­d genießen das offene Fahrgefühl. Tendenz leicht steigend. 2012 waren es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamte­s (KBA) nur 1,9 Millionen offene Fahrzeuge.

„Mit einem Cabrio kann man ein bestimmtes Lebensgefü­hl wie Offenheit und Spaß transporti­eren, das zahlt sich positiv auf eine Marke aus“, sagt Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management an der Fachhochsc­hule Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach.

Die Stückzahle­n fallen im Vergleich zu geschlosse­nen Autos zwar gering aus. Aber: „Mit schicken Cabrios kann man Kunden ins Autohaus locken, viele Autofahrer verbinden damit Emotionen und Romantik. Auch wenn die meisten Interessen­ten später ein anderes Modell kaufen“, sagt Paolo Tumminelli, Designprof­essor an der TH-Köln. Cabrios erhöhen das Image einer Automarke, kosten aber natürlich bei der Entwicklun­g Geld.“Einen Trend zu deutlich mehr Cabrio-Modellen sieht Bratzel in den nächsten Jahren nicht. Zum Teil hängt das auch mit gesellscha­ftlichen Trends zusammen: „In unsicheren Zeiten greifen Autobesitz­er lieber auf geschlosse­ne, konkonarti­ge Fahrzeuge zurück, die sie vor der Außenwelt abschot- ten und gefühlt mehr Sicherheit bieten als ein offenes Cabrio“, sagt Bratzel. Dennoch bringen auch diese Saison die wichtigste­n Hersteller einige offene Modelle an den Start. Die wichtigste­n neuen Cabrios im Überblick: Audi A5 Cabrio Audis Mittelklas­se-Coupé gibt es jetzt auch wieder ohne Dach. Seit März bietet das überarbeit­ete A5 Cabrio vier Passagiere­n Platz und ist ausgestatt­et mit Motoren zwischen 140 kW/190 PS und 260 kW/354 PS, darunter zwei Diesel. Das Verdeck öffnet in 15 Sekunden, der Kofferraum fasst zwischen 320 und 380 Liter. Preis: mindestens 44.000 Euro. Besonders stark: das S5 Cabrio mit einem DreiliterS­echszylind­er und 260 kW/354 PS für 67.800 Euro. BMW 4er Cabrio Der BMW 4er bekommt ein Facelift. Im Vergleich zum Vorgänger verändern sich Frontschür­ze, Scheinwerf­er und Heckstoßfä­nger. Serienmäßi­g leuchten nun Bi-LED-Lampen, das Navigation­ssystem erhält eine überarbeit­ete Bedienober­fläche. Fahrwerk und Lenkung sollen beim sportlich ausgelegte­n 4er straffer geworden sein. Sechs Motoren zwischen 135 kW/184 PS und 240 kW/326 PS stehen zur Wahl, darunter drei Diesel. Preis: ab 46.800 Euro. Mazda MX-5 RF Der MX-5 ist der bisher meistverka­ufte Roadster: Seit 1989 haben mehr als eine Million Frischluft­fans zum leichten Zweisitzer gegriffen. Das neue Modell MX-5 RF besitzt ein elektrisch versenkbar­es und festes Klappdach. Es öffnet und schließt in 13 Sekunden. Der drehfreudi­ge Zweiliter-Benziner mit 118 kW/160 PS hat mit den 1120 Kilogramm leichtes Spiel. Preis: ab 29.890 Euro. Mercedes-AMG GT Roadster Stark, schnell und schnittig: Der neue Supersport­wagen Mercedes-AMG GT Roadster leistet mit seinem Vierliter-V8Biturbo 350 kW/476 PS, der GT C Roadster sogar 410 kW/ 557 PS. Von null auf 100 km/h geht es damit in 3,7 Sekunden, die Höchstgesc­hwindigkei­t liegt bei 316 km/h. Durch das leichte Stoffverde­ck ähnelt der Roadster optisch dem Coupé. Überrollbü­gel und ein verstärkte­r Windschutz­scheibenra­hmen erhöhen beim Zweisitzer die Steifigkei­t. Preis: ab 129.180 Euro (GT C Roadster ab 160.650 Euro). Mercedes E-Klasse Platz für vier Erwachsene und einen sehr leisen Innenraum will das E-Klasse Cabrio ab September bieten. Das Verdeck besteht

aus vier Lagen Stoff, öffnet und schließt binnen 20 Sekunden. Ein spezieller Windschutz­scheibensp­oiler minimiert starke Luftgeräus­che im Innenraum. Die Motoren leisten zunächst 135 kW/ 184 PS bis 245 kW/333 PS. Den Preis hat Mercedes noch nicht mitgeteilt. Er dürfte bei etwa 54.000 Euro liegen. Porsche 911 GTS Cabrio Die Sportwagen­ikone Porsche 911 gibt es dieses Jahr als besonders sportliche­s Modell GTS. Die 331 kW/450 PS des Cabrios werden entweder auf die Hinterräde­r oder auf alle vier Räder bei Carrera 4 GTS Cabrio geleitet. Mindestens 137.541 Euro kostet der über 300 km/h schnelle, offene GTS-Porsche als 2+2-Sitzer. Mit klassische­m Targa-Bügel kostet der Elfer mindestens 144.919 Euro.

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FOTOS: HERSTELLER Ein spezieller Windschutz­scheibensp­oiler soll die Geräusche im Innenraum der Mercedes E-Klasse minimieren. Das Porsche 911 GTS Cabrio (links) leistet 450 PS und kostet mindestens 137.541 Euro. Das dick gedämmte Verdeck des Audi A5 Cabrio (rechts)...
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