Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bayern sorgt sich um die Defensive
MADRID (pet) Die Geschichte macht dem FC Bayern München keine allzu großen Hoffnungen. Erst einmal in der gemeinsamen ChampionsLeague-Geschichte setzte sich der deutsche Meister bei Real Madrid mit zwei Toren Vorsprung durch – das war 2000 beim 4:2 in der Zwischenrunde. Nach dem 1:2 im Viertelfinal-Hinspiel benötigen die Bayern heute Abend im Bernabeu-Stadion entweder zwei Treffer mehr als Real oder einen Sieg mit mindestens drei eigenen Toren (3:2 und auf- wärts). Hoffnung macht den Münchnern die Rückkehr ihres Torjägers Robert Lewandowski, der am vergangenen Mittwoch schmerzlich vermisst worden war. Der Pole steht auf jeden Fall wieder im Aufgebot.
Sorgen macht Trainer Carlo Ancelotti die Abwehr-Formation. Javi Martínez fehlt wegen seiner GelbRoten Karte aus dem Hinspiel. Jerome Boateng plagt sich nach gerade überstandener schwerer Adduktorenverletzung erneut mit Problemen an der Leiste. Mats Hummels droht nach seiner Sprunggelenkverletzung weiter auszufallen. Die beiden Nationalverteidiger machten am Sonntag lediglich ein leichtes Lauftraining. Sollte beide nicht zur Verfügung stehen, muss Ancelotti David Alaba und Joshua Kimmich ins Deckungszentrum stellen – zwei ungelernte Kräfte gegen die zumindest teuerste Offensivreihe der Welt.
In Leverkusen übte der italienische Coach diesen Ernstfall für ein paar Minuten. In Madrid wird es für die Abwehr allerdings deutlich mehr Arbeit geben als beim Bundesliga-Gastspiel in der BayArena. Bereits im Hinspiel geriet die Münchner Defensive mächtig durcheinander. Die Bayern müssen sich immer noch bei ihrem Torwart Manuel Neuer bedanken, dass er ihnen mit seinen Paraden eine Restchance für den Auftritt in Madrid erhalten hat. „Es wird nicht einfach, wir sind Außenseiter“, sagt Kapitän Philipp Lahm. Es könnte sein letztes Spiel auf der großen Bühne der Champions League werden.