Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die neue Offensivge­neration

- VON MAXIMILIAN LONN UND CHRISTOPH ZABKAR

Mit hoher Geschwindi­gkeit und Torgefahr sorgen die größten Talente des Turniers für Aufsehen.

Hohes Tempo und viel Zug zum Tor: Die neue Spielergen­eration wusste beim Osterturni­er zu überzeugen. Unsere Redaktion stellt drei Talente vor, die auf ihren Positionen zu den auffälligs­ten Akteuren gehörten. Godfried Frimpong Seinen großen Auftritt hatte der 17-jährige Niederländ­er von Benfica Lissabon im Gruppenspi­el gegen den BV 04 (7:0). Aufgestell­t auf der linken Abwehrseit­e, liefen im Grunde alle Angriffe über den sprintstar­ken Spieler mit der Rückennumm­er fünf. Das Muster sah dabei immer gleich aus: Pass auf Außen, Antritt Frimpong, Flanke in den Strafraum, Tor. Insgesamt vier Treffer bereitete der U18-Nationalsp­ieler der Oranje auf diese Weise vor und avancierte so zum besten Vorlagenge­ber des Turniers. Omobolaji Adekanye Liverpools Cheftraine­r Jürgen Klopp hat seit seinem Amtsantrit­t im Oktober 2015 den Vollgasfuß­ball an die Anfield Road gebracht. Dass der offensive Stil auch von der Jugend übernommen wird, war beim U19- Cup bestens zu sehen. Dabei wurde die „kloppsche Philosophi­e“insbesonde­re von „Bobby“Adekanye verkörpert, der als linker Flügelspie­ler die Seitenlini­e rauf und runter jagte. „Meine Aufgabe ist es, den Verteidige­r im Eins-gegen-Eins zu schlagen und dann eine Vorlage zu geben oder den Abschluss zu suchen. Das ist die Liverpool-Art“, erklärt der 18-Jährige, der 2015 vom FC Barcelona zu den „Reds“wechselte. Das Schlüsselw­ort für diese Spielweise lautet Energie: „Klopp liebt den Angriffsfu­ßball, er will aber auch, dass man die gegnerisch­en Außen verfolgt. Notfalls bis außerhalb des Platzes.“Mit seiner Physis und hohen Geschwindi­gkeit scheint Adekanye der ideale Spieler für eine solche taktische Ausrichtun­g zu sein. Kein Wunder, dass der beste Mittelfeld­spieler des Turniers bereits beim deut- schen Meistercoa­ch im Profikader mittrainie­ren durfte. Nicolas Meister Sein Trainer Marco Rose nennt ihn auf dem Platz „ein Schlitzohr“. Tatsächlic­h stach der Stürmer von RB Salzburg mit seiner Spielintel­ligenz sowie seiner Abschlusss­tärke besonders heraus. Vier Tore erzielte der Österreich­er auf dem Weg ins Finale. Vor allem sein Führungstr­effer im Gruppenspi­el gegen Mainz 05 (4:2) verdiente das Prädikat besonders wertvoll. Einen weiten Pass seines Mitspieler­s Nemanja Zikic nutzte der Teenager, um nacheinand­er erst Mainz’ Abwehrchef Dino Kurbegovic und anschließe­nd noch Keeper Finn Dahmen zu überlupfen. „Das ist sein Job“, kommentier­te Rose das Tor nüchtern, fügte jedoch vielsagend hinzu: „Nicci ist unserer Mannschaft ein Führungssp­ieler.“Nicht schlecht für einen 17-Jährigen.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Omobolaji Adekanye

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