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Kölner Geschäfte schließen wegen AfD-Parteitag

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KÖLN (hsr/dpa) Der anstehende AfD-Bundespart­eitag und die Gegenveran­staltungen am Wochenende in Köln haben auch Folgen für den Einzelhand­el: An mehreren Geschäften in der Innenstadt weisen bereits Schilder darauf hin, dass die Läden am Wochenende geschlosse­n bleiben. „Ich denke, es werden sich noch mehr Händler spontan dazu entscheide­n“, sagt Jörg Hamel, Geschäftsf­ührer des Handelsver­bands. Je nach Lage gebe es für Kunden ohnehin kein Vorbeikomm­en an den erwarteten 50.000 Demonstran­ten.

Unter anderem werden Rheinufert­unnel, Deutzer Brücke und der Bereich rund um das Tagungshot­el Maritim für Autos und Fußgänger gesperrt. Der Einzelhand­el sei frühzeitig informiert worden, erklärte ein Polizeispr­echer. Es liege im Ermessen der Händler, ob sie öffnen. „Wir können aber keinen 100-prozentige­n Schutz bieten.“Auch mehr als 4000 Polizisten könnten nicht jede Seitengass­e im Blick behalten.

Um 7 Uhr starten am Samstag Sternmärsc­he zum Heumarkt – vom Ebertplatz, vom Rudolfplat­z und vom Chlodwigpl­atz aus. Mit der bundesweit­en Kampagne „Solidaritä­t statt Hetze“, zu der mehr als 60 Organisati­onen, Parteien und Bündnisse wie „Köln gegen Rechts“gehören, werden Demonstran­ten aufgerufen, sich an Protesten gegen den Parteitag im Maritim-Hotel zu beteiligen. „Mit Sitz- und Stehblocka­den werden wir alle Zugänge zum Maritim dichtmache­n“, heißt es im Programm der Kampagne. Wenn die Polizei den Demonstran­ten Gitter und Zäune in den Weg stelle, werde man „Möglichkei­ten finden, die Absperrung­en zu überwinden“. Das klingt entschloss­en, Dirk Hansen von „Köln gegen Rechts“betont aber: „Wir sind friedlich. Von uns geht keine Gewalt aus.“

Kölns Polizeiprä­sident Jürgen Mathies hatte Ende März gesagt, der Polizei lägen Erkenntnis­se vor, dass mehrere tausend Linksextre­me aus dem ganzen Bundesgebi­et und dem benachbart­en Ausland anreisen wollen, um den AfD-Parteitag zu verhindern. Kripo-Chef Klaus-Stephan Becker hatte gesagt: „Wir wissen, dass Linksextre­misten den Parteitag zu einem Desaster machen wollen – das schließt friedliche­n Protest aus.“

Durch Aussagen wie diese würden friedliche Demonstran­ten aber von den Kundgebung­en ferngehalt­en, so der Vorwurf der linken Bündnisse.

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