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Netflix kratzt an der 100-Millionen-Marke

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Auch wenn der Video-Dienst die Erwartunge­n der Analysten leicht verfehlt, erklimmt die Aktie neue Rekordhöhe­n.

DÜSSELDORF (maxi) Dass auch die versiertes­ten Branchenke­nner mitunter meilenweit danebenlie­gen, dafür dürfte es in den kommenden Tagen einen weiteren Beleg geben: Der Video-Streaming-Dienst Netflix wird schon in wenigen Tagen die magische Marke von 100 Millionen zahlenden Nutzern knacken – drei Jahre früher, als die Marktforsc­her von IHS prognostiz­iert hatten.

Die weltweite Nummer eins der Streaming-Dienste, die dem klassische­n Fernsehen zunehmend den Rang ablaufen, musste sich im ersten Quartal allerdings mit einem bescheiden­eren Wachstum zufrieden geben, als ihr viele Analysten zugertraut hatten: Statt des erwarteten Zuwachses von 5,18 Millionen Kunden schaffte Netflix 4,94 Millionen (1,42 Millionen in den USA und 3,52 Millionen im Rest der Welt).

Dass Netflix-Papiere nach einem kurzen Schock trotzdem zulegten, lag insbesonde­re an den soliden Finanzkenn­zahlen: Der Überschuss stieg gegenüber dem Vorjahr um 150 Millionen auf 178 Millionen Dollar (167 Millionen Euro). Die Erlöse legten um 35 Prozent auf 2,64 Milliarden Dollar zu und entsprache­n damit den Analysten-Er- wartungen. Anfänglich­e Kursverlus­te von drei Prozent waren schnell vergessen, im nachbörsli­chen Handel kamen die Aktien auf ein Plus von 1,3 Prozent. Der Aktienkurs hat seit Jahresbegi­nn um rund 19 Pro- zent zugelegt und damit deutlich stärker als der S&P-500-Index mit rund fünf Prozent. Anleger sind auch deshalb optimistis­ch gestimmt, weil der Dienst für das laufende zweite Quartal zwei Serien- Blockbuste­r aus eigener Produktion angekündig­t hat: So kommen neue Staffeln des Polit-Thrillers „House of Cards“mit Oscar-Preisträge­r Kevin Spacey (Deutschlan­d-Start voraussich­tlich am 30. Mai) und der beliebten Gefängnis-Serie „Orange is the New Black“(Starttermi­n ist hierzuland­e der 9. Juni). In Deutschlan­d können sich NetflixKun­den seit wenigen Tagen zudem über weitere Folgen der beliebten Anwaltsser­ien „Suits“, „The Good Wife“und „Better Call Saul“freuen. Ende der Woche startet mit der dritten Staffel „Fargo“die beliebte Serien-Adaption des gleichnami­gen Films der Coen-Brüder.

Laut einer Umfrage von YouGov muss sich Netflix übrigens hierzuland­e dem Hauptkonku­rrenten Amazon Prime geschlagen geben: Diesen Anbieter nannten 64 Prozent der befragten Streamingn­utzer als bevorzugte­n Anbieter. Deutlich dahinter folgt mit 36 Prozent Netflix vor Maxdome mit 15 Prozent.

 ?? FOTO: NETFLIX ?? Der Mann fürs Grobe, Mike Ehrmantrau­t (Jonathan Banks, l.), und der Anwalt Saul Goodman (Bob Odenkirk) sind Geschäftsp­artner und die Protagonis­ten der Netflix-Eigenprodu­ktion „Better Call Saul“(„Rufen Sie lieber Saul an“).
FOTO: NETFLIX Der Mann fürs Grobe, Mike Ehrmantrau­t (Jonathan Banks, l.), und der Anwalt Saul Goodman (Bob Odenkirk) sind Geschäftsp­artner und die Protagonis­ten der Netflix-Eigenprodu­ktion „Better Call Saul“(„Rufen Sie lieber Saul an“).

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