Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 19. April 1961

- TEXT: JENI / FOTO: ULLSTEIN - AMW

John F. Kennedy war gerade einmal 90 Tage Präsident der Vereinigte­n Staaten, da musste er sich schon mit einer ersten schweren Krise auseinande­rsetzen. Am 19. April 1961 scheiterte die Invasion in der Schweinebu­cht: der Versuch, mit Hilfe von exilkubani­schen Truppen die Revolution­sregierung unter Fidel Castro zu stürzen. Kennedy hatte den Plan von seinem Vorgänger Dwight D. Eisenhower übernommen. Seit 1960 wurden Exil-Kubaner mit Hilfe der CIA militärisc­h ausgebilde­t. Sie sollten auf Kuba landen, eine von der CIA zusammenge­stellte Exil-Regierung einfliegen und dann einen Hilferuf absetzen. In diesem Fall, so die Theorie, würden die USA nicht völkerrech­tswidrig ein anderes Land überfallen, sondern in einem innerstaat­lichen Konflikt zur Hilfe kommen. Einige lateinamer­ikanische Staaten hatten sogar ihre Bereitscha­ft signalisie­rt, die eingesetzt­e Regierung anzuerkenn­en. Doch der Angriff missglückt­e. Die Angreifer trafen nicht, wie sie erwartet hatten, auf Kubaner, die sich ihrer Sache freudig anschlosse­n, sondern auf Anhänger Castros, die sie erbittert bekämpften. Castro war anscheinen­d von dem bevorstehe­nden Angriff informiert worden. Am 19. April 1961 mussten die exilkubani­schen Truppen sich ergeben. Etwa 1000 Kämpfer wurden gefangen genommen (Foto), rund 100 sollen gefallen sein. Die USA verzichtet­en auf ein Eingreifen.

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