Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
STATISTIK
mann zurück, der ihn dann nach vorne drosch. Auch die entscheidenden Zweikämpfe gewannen die Niederländer. Sie wirkten frischer und erneut gieriger nach dem Erfolg. Mit dem 0:0 zur Halbzeit wurde auch der Glaube beim Schalker Anhang ans Weiterkommen immer geringer.
Doch die Fans sollten sich wundern. In der zweiten Halbzeit wurde es richtig emotional. Alles begann mit einem Konter. Nach einer Ecke von Ajax setzte sich Leon Goretzka in einem Zweikampf mal mit Nachdruck durch. Einen Doppelpass mit Guido Burgstaller später vollendete er zur Führung. Die Arena kam wie- der in Wallung. Weinzierl befeuerte den Hoffnungsfunken, indem er in Klaas-Jan Huntelaar einen zusätzlichen Stürmer brachte. Dessen erster Weg führte direkt in eine Jubeltraube. Denn Burgstaller hatte nur drei Minuten nach der Führung das Hinspiel-Ergebnis egalisiert. Eine Hereingabe von Kolasinac ließ Höwedes elegant durch seine Beine passieren und Burgstaller schoss zum 2:0 ein. Es war der Startschuss zu einem echten Europapokalfight mit Chancen auf beiden Seiten. Schalke bestritt den Kampf ab der 80. Minute mit einem Mann mehr. Joel Veltman wurde ein taktisches Foul, das zur Gelb-Roten Karte führ- te, zum Verhängnis. In der Schlussminute scheiterte Höwedes an Torhüter Andre Onana. So ging es in die Verlängerung, den Höhepunkt einer dramatischen Europapokalnacht. Erst sah es danach aus, dass der Held dieser Nacht den Namen Daniel Caligiuri, tragen würde, der nach 101 Minuten das 3:0 köpfte. Doch Ajax kam durch Nick Viergever (111.) und den Ex-Gladbacher Amin Younes (120.) zurück und zog ins Halbfinale ein.
Damit endete für die Knappen der Traum, die legendären Eurofightern von 1997, die den Vorgängerwettbewerb Uefa-Cup gewannen, nach 20 Jahren zu beerben.