Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wie heikel ist das Kleingedru­ckte an der Kasse?

-

BERLIN (dpa) Plakate mit Sonderange­boten, Preisschil­der, bunte Packungen, Zutatenlis­ten: Einkaufen im Supermarkt bedeutet für die Kunden auch, mit vielen Informatio­nen konfrontie­rt zu werden. Ausgerechn­et an der Kasse, wenn es ums Zahlen mit der EC-Karte geht, schauen aber wohl die meisten gar nicht richtig hin – und unterschre­iben kurzerhand auf dem Bon. Doch in was genau willigt man da eigentlich alles ein? Verbrauche­rschützer mahnen den Handel, Kunden im Kleingedru­ckten nichts unterzujub­eln. Denn am praktische­n Zahlverfah­ren per Signatur will eigentlich keiner so wirklich rütteln.

Abgewickel­t wird der Kauf mithilfe eines Ausdrucks, der den Kunden über den Preis der einzelnen Produkte informiert. Wird dieser unterschri­eben, erlaubt der Kunde dem Händler, den Betrag vom Konto einzuziehe­n. Ist die Buchung nicht einlösbar, darf seine Bank seinen Namen und Adresse weitergebe­n.

„Hand aufs Herz: Wer würde das Kleingedru­ckte hinten auf einem Bon lesen – zumal in der hektischen Situation des Bezahlvorg­angs?“, fragt der Chef des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­ands (vzbv), Klaus Müller. Etwas Bequemlich­keit komme vielleicht dazu, schnell zu unterschre­iben. „Aber man sollte wachsam sein“, warnt Müller. Schwierig wäre es, wenn weitere Daten zum Kaufverhal­ten abgefragt würden. „Wenn sie nicht offen und ehrlich danach fragen, sondern das in so eine Unterschri­ftserkläru­ng hinein- schummeln – das wäre nicht zulässig.“

Im Einzelhand­el wird gut die Hälfte der Einkäufe immer noch bar bezahlt. Lastschrif­ten mit EC-Karte plus Unterschri­ft kamen nach Marktforsc­hungsdaten zuletzt auf einen Anteil von gut 14 Prozent. Das Verfahren sei ein über viele Jahre gelebtes Zahlsystem und den Kunden hinlänglic­h bekannt, heißt es etwa bei Rewe. Am Bon-Text seien „fast alle Kunden“nicht interessie­rt.

Viele Läden setzen auf eine Kombinatio­n mit dem sichereren System von EC-Karte plus Geheimzahl, das auf einen Anteil von 23 Prozent kommt. Hier garantiert die Bank für die Zahlung, kassiert dafür vom Händler aber bis zu 0,2 Prozent des Bon-Betrags als Gebühr. Die Wahl zwischen den beiden Methoden sichere einen günstigen Zahlungswe­g, argumentie­rt der Handelsver­band. Generell seien Lastschrif­ten auch für Kunden sinnvoll, sagt vzbvChef Müller, denn sie sind leicht wieder rückgängig zu machen.

 ??  ?? Alltäglich, praktisch und schnell - das Zahlen per Unterschri­ft.
Alltäglich, praktisch und schnell - das Zahlen per Unterschri­ft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany