Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna verliert Punkte und drei Spieler

- VON THOMAS SCHULZE

Kevin Akpoguma wird mit einem Bruch des ersten Halswirbel­s ins Krankenhau­s gebracht, André Hoffmann sieht die Rote Karte nach einer Notbremse und Adam Bodzek Gelb-Rot. Die Rot-Weißen unterliege­n St. Pauli mit 1:3.

Friedhelm Funkel hatte gesagt, es gebe keine Überraschu­ngen mehr im Fußball. Jeder wisse heutzutage alles über den anderen. Aber der Trainer der Fortuna wartet in dieser Saison doch immer wieder mit der ein oder anderen Kleinigkei­t auf. Zum Beispiel im personelle­n Bereich. Mal beförderte er das Talent Robin Bormuth zum Innenverte­idiger, mal verpasste er den Nachwuchss­pielern einen Dämpfer, indem er ankündigte, dass sie in der Rückrunde weniger Einsatzzei­ten erhalten, mal hielt er ungewohnt lange an Routinier Alexander Madlung in der Abwehr fest.

Auch gestern ließ seine Personalen­tscheidung aufhorchen. Nachdem klar war, dass Torjäger Rouwen Hennings aufgrund eines MagenDarm-Virus’ derart geschwächt ist, dass er nicht auflaufen kann, deutete alles darauf hin, dass der kampfstark­e Marcel Sobottka wieder in die Mannschaft kommt und einen Platz im Mittelfeld einnimmt und Oliver Fink dafür in die Spitze vorrückt.

Denkste! Funkel blieb seiner Linie treut, möglichst wenig an einer gut funktionie­renden Mannschaft zu ändern, und die hatte am Sonntag in Dresden (1:1) „die beste Leistung gebracht, seit ich in Düsseldorf bin“. So änderte er die Position in der Spitze, ohne zu rochieren. Die Position im Sturm von Torjäger Hennings übernahm Özkan Yildirim.

Nach nur zehn Minuten kam Sobottka dennoch auf’s Feld, als Kevin Akpoguma nach einem Luftkampf mit Bernd Nehrig mit einer Halskrause vom Platz getragen wurde. Sobottka nahm den Platz von Kaan Ayhan im Mittelfeld ein, der in die Innenverte­idigung ging. Die Viererkett­e, in der erstmals André Hoffmann und Ayhand die Zentrale bildeten, stand relativ sicher. Die Hamburger kamen kaum einmal vor der Gehäuse von Torhüter Michael Rensing, geschweige denn gefährlich.

Fortuna war 83 Minuten lang die eindeutig bessere Mannschaft. Ein Schuss von Christian Gartner (20.) touchierte nach schöner Vorarbeit von Ihlas Bebou nur den Pfosten. Nach dem Wechsel hatten die Gastgeber die größte Chance in Unterzahl, unmittelba­r nach der Gelb-Roten Karte gegen Adam Bodzek. Nach einer Ballerober­ung von Fink kam der Pass von Bebou auf Yildirim aber zu unsauber, so dass Torhüter Philipp Heerwagen den Winkel verkürzen konnte. In der 72. Minute klingelte es dann aber endlich. Nachdem ein Schuss von Emmanuel Iyoha abgeblockt wurde, traf André Hoffmann flach ins Eck. Doch St. Pauli erzielte den Ausgleich quasi aus dem Nichts. Und es kam noch schlimmer. Torschütze Hoffmann sah nach einer Notbremse die Rote Karte und die Gäste drehten durch den direkt verwandelt­en Freistoß von Christophe­r Buchtmann das Spiel. Das war aufgrund des Spielverla­ufs dann doch überrasche­nd.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Der entscheide­nde Moment: Schiedsric­hter Benedikt Kempkes zeigt André Hoffmann die Rote Karte; den Freistoß nutzt St. Pauli zur 2:1-Führung.

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