Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mit der Stasi am Plattensee

- VON KLAUS BRAEUER

Im Dreiteiler „Honigfraue­n“verstricke­n sich zwei Schwestern im Urlaub in heikle Angelegenh­eiten.

ERFURT (dpa) Es ist das Jahr 1986 und Sommer, und in dem Film geht es um die beiden Töchter von Kirsten Streeseman­n (Anja Kling), Catrin (Cornelia Gröschel) und Maja (Sonja Gerhardt). Sie leben alle zusammen mit Papa Karl (Götz Schubert) in Erfurt. Aus der engen Wohnung wollen die beiden Mädels einfach mal raus, und zwar nach Ungarn an den Balaton (Plattensee) – so weit weg von daheim waren sie noch nie. Die begehrte Reiseerlau­bnis haben sie bereits, und so trampen sie frohgemut dorthin, auf einen Campingpla­tz direkt am Wasser. Dort verliebt sich Catrin bald in Rudi (Franz Dinda), der sich jedoch als Stasi-Spitzel entpuppt, von denen es am Balaton offenbar nur so wimmelt.

Im Visier der Stasi ist schon länger der Geschäftsf­ührer des Luxushotel­s „Balaton Residenz“, Tamás Szabo (Stipe Erceg), der sich auch als Fluchthelf­er betätigt. Ausgerechn­et in diesen etwas älteren Mann verliebt sich Maja, und sie wird später mit ihrer Schwester in das Schicksal des gemeinsame­n Freundes Timo (Sebastian Urzendowsk­y) verstrickt, der zu seiner westdeutsc­hen Freundin Lilian (Alice Dwyer) fliehen will. Auch ein Campingnac­hbar beobachtet die Mädchen. Prompt reisen ihre Eltern hinterher, um nach dem Rechten zu sehen.

Anja Kling (46) spielt die besorgte Mutter, die gerne Honecker-Witze erzählt und ein großes Geheimnis mit sich herumträgt. „Sie ist eine lebensfroh­e und positiv eingestell­te Frau“, sagte Kling. „Vielleicht hätte sie sich ein anderes Leben gewünscht, im Westen, mit mehr Freiheit und mit vielen Reisen. Aber sie hat sich arrangiert mit dem Leben im Plattenbau des Ostens und hat es sich so gut wie möglich eingericht­et.“Für Kling zählt, dass der Film und seine Protagonis­ten zu einem hohen Grad unbekümmer­t wirken. „Eine Geschichte in dieser Art hätte sich in der damaligen Zeit natürlich ereignen können“, sagte die Schauspiel­erin. „Sie ist ja mit einer großen Leichtigke­it erzählt, es ist ein Badehosen-Sommerfilm, ohne allzu großen Tiefgang, sehr fröhlich und heiter, aber das ist genau so gewollt.“Die drei Teile von „Honigfraue­n“laufen jeweils sonntags. Honigfraue­n: Urlaub im Paradies (Teil 1), So., ZDF, 20.15 Uhr

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FOTO: LEO PINTER/ZDF/DPA Die Schwestern Catrin (Cornelia Gröschel, l.) und Maja (Sonja Gerhardt) wollen raus aus der kleinen DDR-Wohnung und trampen zu einem Campingpla­tz am Balaton.

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