Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Vater randaliert­e betrunken in Polizeista­tion

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(wuk) Vom Hilfesuche­nden zum brutalen Angreifer – diese Wandlung vollzog ein 40-Jähriger in einer Polizeiwac­he in Benrath. Aus dem Stand sprang der Mann an einem Juni-Abend 2016 plötzlich über den knapp 120 Zentimeter hohen Polizeitre­sen in der Wache, zertrümmer­te einen Computer und attackiert­e die Beamten. Nur zu dritt gelang es den Polizisten damals, den Tobenden zu überwältig­en.

Dafür gestern vors Amtsgerich­t gestellt, gab sich der Familienva­ter kleinlaut und verschämt. Mit 2,48 Promille Alkohol im Blut sei er „völlig unerklärli­ch“ausgeraste­t. Im Sorgerecht­sstreit um seine Tochter (6) habe er im Rausch bei den Beamten Hilfe finden wollen. „Meine Frau hatte mit der Salafisten-Szene zu tun und ich wollte nicht, dass mein Kind da hineingerä­t“, erinnerte er sich an den Grund für seinen Appell an die Beamten. Doch was danach geschah, warum er derart ausgeraste­t ist, zwei Polizisten verletzte und einem Beamten etliche Minuten später sogar mit dessen Ermordung drohte – „darüber war ich entsetzt“. Videoaufna­hmen seines Angriffs hätten ihn „zutiefst beschämt“, so sein Anwalt. Zumal der Angeklagte einst wegen Drogendeli­kten erheblich vorbestraf­t war und noch unter Bewährung stand. Der Richter setzte eine weitere Strafe von sieben Monaten Haft für den Angriff auf die Beamten (53/57) gestern trotzdem wieder zur Bewährung aus. Der 40-Jährige habe sich entschuldi­gt, eine Alkoholthe­rapie angetreten und sei „bemüht, seine Probleme in den Griff zu bekommen“, so der Richter im Urteil.

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