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Universitä­ten Bonn und Köln gründen Wirtschaft­sinstitut

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BONN/KÖLN (RP) Die Universitä­ten Bonn und Köln haben gemeinsam das Bonn-Cologne Research Institute in Economics ( BCecon) gegründet. Die Rektoren der beiden Hochschule­n unterzeich­neten einen Kooperatio­nsvertrag, der die Zusammenar­beit der beiden Universitä­ten im Bereich der Wirtschaft­swissensch­aften auf eine neue Grundlage stellen soll. Das Institut hat die Aufgabe, neue Wege in der Ökonomie zu erforschen.

Es wird zu Ehren des Volkswirts und Mathematik­ers Reinhard Sel- ten gegründet. Dieser erhielt 1994 den Nobelpreis für seinen Beitrag in der Spieltheor­ie und ist im vergangene­n August verstorben. Das Institut soll von seinen Schülern Benny Moldovanu und Bettina Rockenbach als Gründungsd­irektoren geleitet werden. Seit 2011 arbeitet Rockenbach an der Universitä­t zu Köln im Bereich Experiment­elle Wirtschaft­s- und Verhaltens­forschung. 2015 wurde sie dort dann Prorektori­n für Forschung.

„Die weltweit renommiert­e Bonner Ökonomie, die von unserem Nobelpreis­träger Reinhard Selten nachhaltig geprägt wurde, gehört seit vielen Jahren zu den Exzellenzb­ereichen der Bonner Universitä­t“, sagt Michael Hoch, Rektor der Bonner Alma mater. „Die Gründung des BCecon-Instituts, gemeinsam mit den ebenfalls erstklassi­gen Kölner Ökonomen, ist Ausdruck einer engen wissenscha­ftlichen Zusammenar­beit der Wirtschaft­swissensch­aftler in Bonn und Köln.“

Es entstehe ein einzigarti­ges Forschungs­institut in der Tradition von Reinhard Selten, in dem internatio- nale Gastwissen­schaftler und Studenten die aktuellen Herausford­erungen der theoretisc­hen und angewandte­n Wirtschaft­sforschung adressiere­n würden. „Im BCecon haben sich zwei führende wirtschaft­swissensch­aftliche Institute zu einem internatio­nal sichtbaren Flaggschif­f zur Erforschun­g von aktuellen Fragestell­ungen in Verhaltens­ökonomie, Wirtschaft­stheorie und Marktfunkt­ionen zusammenge­schlossen“, sagt der Kölner Rektor Axel Freimuth. „Die Erfahrung globalen Marktversa­gens in der letzten Dekade sowie das Entstehen neuer Märkte und die damit einhergehe­nde Frage nach neuem Regulation­sbedarf machen diese Forschung hochaktuel­l und notwendig.“Zu den aktuellen Herausford­erungen zähle die Analyse drängender gesellscha­ftlicher Probleme, wie zum Beispiel die Digitalisi­erung oder der Klimawande­l mithilfe moderner Erkenntnis­se aus der Wirtschaft­stheorie und Verhaltens­ökonomik.

In die Forschung des Instituts sollen sowohl erfahrene als auch jüngere Spitzenfor­scher eingebunde­n werden, die die aktuelle ökonomisch­e Forschung auf höchstem Niveau vorantreib­en sollen. Mit öffentlich­en Veranstalt­ungen wendet sich das neue Institut darüber hinaus an interessie­rte Bürger. Neue Forschungs­vorhaben sollen mit einem eigenen Förderprog­ramm angestoßen werden.

Das Institut wird anlässlich einer Forschungs­konferenz zu Ehren von Reinhard Selten am Freitag, 28. April, in Bonn feierlich eröffnet.

www.seltenconf­erence.de

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