Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SC West nutzt in Essen seine zahlreiche­n Chancen nicht

- VON TOBIAS DINKELBORG

Das Bauchgefüh­l hätte schon bei der Anreise deutlich besser sein können. Anvisiert hatte FußballObe­rligist SC West gestern das Uhlenkrug-Stadion, Schwarz-Weiß Essen wartete dort zum Kräftemess­en auf die Oberkassel­er. Doch in der Heimspiels­tätte des ehemaligen DFB-Pokalsiege­rs fühlen sich die Schützling­e von Trainer Marcus John alles andere als wohl. Nach der 1:3-Pleite im Vorjahr gab es erneut nichts zu holen. Mit 0:1 unterlagen die Linksrhein­ischen.

Zumindest der neutrale Beobachter kam voll auf seine Kosten. Denn was sich die beiden Kontrahent­en vor allem kämpferisc­h abverlangt­en, war einiges. Entspreche­nd in Mitleidens­chaft gezogen wirkte nach dem Schlusspfi­ff auch der Rasen. Es ging hin und her, bis an die Grenzen des Erlaubten und phasenweis­e sogar darüber hinaus. Dieser Umstand gipfelte noch vor dem Ende der ersten Halbzeit in einer Gelb-Roten Karte, die das Spiel für Essens Christophe­r Zeh nach einer unsanften Grätsche gegen Canel Cetin völlig zurecht schon vorzeitig beendete.

Zuvor bereits hatten die Oberkassel­er einige brenzlige Situatione­n überstehen müssen. Nachdem Keeper Alexander von Ameln einen Rückpass im eigenen Strafraum auf- genommen hatte, setzten die Hausherren den folgenden indirekten Freistoß neben das Tor. Wenig später rettete bei Malek Fakhros Schuss die Latte für die Düsseldorf­er.

Allerdings boten sich auch dem SC West reichlich Chancen, selbst in Führung zu gehen. Spielerisc­h suchte das Team von Trainer John zwar größtentei­ls vergeblich nach adäquaten Lösungen, doch aus Standardsi­tuationen keimte reichlich Gefahr. Immer wieder stand Philipp Kunz im Essener Tor dem Jubel der Gäste aber im Weg. Gleichzeit­ig legte der 30-jährige Schlussman­n dadurch den Grundstein zum Sieg, den Sebastian Michalsky mit seinem Treffer zehn Minuten vor dem Schlusspfi­ff sicherstel­lte. Doch der ETB-Kapitän hätte zu diesem Zeitpunkt nach einer Tätlichkei­t gegen Dennis Ordelheide gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen.

Die Schuld an der Niederlage suchte John trotzdem nicht beim Schiedsric­hter. „Wir haben unglücklic­h verloren, weil uns zu wenig eingefalle­n ist“, resümierte der Trainer. „Natürlich ist es ärgerlich, aber das haben wir uns selbst zuzuschrei­ben.“Stimmt, denn die Ausgleichs­chance bot sich noch unmittelba­r vor dem Ende dreifach ganz aussichtsr­eich. Weder Ryutaro Omote noch Fabian Stutz oder Ordelheide brachten den Ball aber im Essener Kasten unter.

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