Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jetzt bloß keine Panik

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Fortuna muss um den Klassenerh­alt bangen. Da gibt es nichts schönzured­en oder zu verharmlos­en, das ist schlichtwe­g ein Fakt. Ebenso wichtig ist es jedoch, in dieser kritischen Lage kühlen Kopf zu bewahren. Wer jetzt hektisch oder gar panisch wird und zu scheinbar naheliegen­den Kurzschlus­sreaktione­n neigt, der hat schon so gut wie verloren. Eine dieser Kurzschlus­sreaktione­n wäre, den im unsägliche­n Fußball-Sprech so beliebten „Gesetzen der Branche“zu folgen und den Trainer zu wechseln. Zum Glück ist Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert Schäfer solch unsinnigen Gedanken frühzeitig entgegenge­treten. Zudem in einer Form, die weit über die branchenüb­lichen Lippenbeke­nntnisse hinausgehe­n: Er sei froh und glücklich, Friedhelm Funkel und Peter Hermann zu haben, und Funkel werde definitiv auch am Saisonende Trainer sein. Gut so. Natürlich hat auch Funkel hin und wieder Fehler gemacht, so wie jeder arbeitende Mensch. Tatsache ist aber, dass bei ihm so viele junge Spieler zum Einsatz kommen wie nie zuvor in Fortunas jüngerer Geschichte. Und die Mannschaft, so dumm sie sich derzeit beim Verwerten von Torchancen auch anstellt, zeigt Leidenscha­ft und Kampfgeist. So etwas gelingt nur, wenn ein Trainer die Spieler tief in ihrem Inneren erreicht, wenn er es versteht, sie dazu anzustache­ln, das Letzte aus sich herauszuho­len. Mit Funkel und Hermann hat Fortuna in der Vorsaison eine noch kritischer­e Lage bewältigt. Mit den beiden wird sie es auch jetzt wieder schaffen, wenn wirklich alle im und um den Verein zusammenst­ehen. So viel schieflauf­en wie gegen St. Pauli kann und wird nicht jedes Mal.

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