Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DSC 99 verpasst in Überzahl den Sieg

- VON TOBIAS DINKELBORG UND MARVIN WIBBEKE

Der Fußball-Landesligi­st spielt gegen den 1. FC Mönchengla­dbach nur 1:1. Der Rather SV landet dagegen einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegska­mpf in Kalkum-Wittlaer. Der VfL Benrath kassiert in der Schlusspha­se noch das 3:3.

DSC 99 – 1. FC Mönchengla­dbach 1:1. Im Grunde genommen war es ein Spiel wie jedes andere. Und doch lief so einiges nicht wie gewohnt – und das schon vor dem Anpfiff der Partie, an deren Ende ein durchaus leistungsg­erechtes Unentschie­den stand. Weil sich Kevin Joao Lobato beim Aufwärmen unglücklic­h eine Zerrung zuzog, musste Trainer Sebastian Saufhaus kurzfristi­g umdisponie­ren und beorderte Youssef Driouch in die Startforma­tion.

Dazu gesellte sich noch eine Ungereimth­eit, die ebenfalls unüblich war. Eine kaum zu übersehend­e Nervosität trugen die Düsseltale­r geradezu über die gesamte Dauer der Partie wie eine bleierne Weste auf ihren Schultern. Die zwangsläuf­ige Folge waren haarsträub­ende Abspielfeh­ler und zahlreiche einfache Ballverlus­te im Mittelfeld. Über die Ursache rätselte Saufhaus auch noch lange nach dem Schlusspfi­ff. „Nein, dafür habe ich absolut keine Erklärung“, sagte der 35-Jährige.

Zumindest ergebniste­chnisch sah es für sein Team zunächst gut aus, denn Shun Terada hatte den DSCmit dem ersten Torschuss der Hausherren nach zwanzig Minuten in Führung gebracht. „Sicherlich glücklich, das muss man anerkennen“, urteilte der Trainer. Doch die Mönchengla­dbacher, die 40 Minuten in Unterzahl agieren mussten, gaben nicht auf, sondern agierten leidenscha­ftlich – der 1:1-Ausgleichs­treffer von Adama Bance war daher mehr als verdient. TV Kalkum-Wittlaer – Rather SV 1:2. Die Erleichter­ung war Raths Abwehrchef Niklas Wesseln nach dem Abpfiff ins Gesicht geschriebe­n. Er- leichterun­g darüber, dass sein Team kurz vor Spielende das erlösende 2:1 erzielte, das dem RSV drei immens wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg bescherte.

Erleichter­ung aber auch darüber, dass er die Partie wohl ohne größere Verletzung­en zu Ende brachte. Denn danach sah es Mitte der ersten Halbzeit nun wirklich nicht aus. Wenige Minuten nach der Führung der Hausherren durch Berkant Jumerovski köpfte Wesseln auf der anderen Seite den Ball zum Ausgleich ins Tor. Doch bei der Landung landete der Verteidige­r auf dem Kopf, so dass er für kurze Zeit ohnmächtig liegen blieb und mehrere Minuten behandelt werden musste. Benommen schleppte er sich danach zur Mittellini­e und signalisie­rte dem Unparteiis­chen überrasche­nd, dass er weiterspie­len wolle. „Er hat zwar einen kleinen Brummschäd­el, aber er wusste noch ganz genau wie er heißt und wann er geboren ist. Er hat auf dem Platz auch nicht den Eindruck gehabt, dass er das Spiel nicht mitbekommt“, begründete RSV-Trainer Patrick Michaelis, warum er den angeschlag­enen Wesseln nicht vom Platz nahm.

Dieser sah sich mit seinen Abwehrkoll­egen auch nach der Pause kämpferisc­hen Gastgebern gegenüber, die trotz der aussichtsl­osen Tabellenko­nstellatio­n keinen Gedanken daran verschwend­ete, Punkte abzuschenk­en. Streckenwe­ise hatten die Hausherren mehr vom Spiel und waren drauf und dran, sich für ihren Einsatz zu belohnen. „Die Jungs hatten es wirklich verdient, mal wieder etwas Zählbares mitzunehme­n. Das ist bitter“, konstatier­te TVKW-Trainer Holger Sturm. Doch in der Schlusspha­se konterte Rath erfolgreic­h. ASV Mettmann - VfL Benrath 3:3. „Das ist eine gefühlte Niederlage“, ließ Benraths Torjäger Sascha Willms seinem Frust beim Gang in die Kabine freien Lauf. Drei Mal ging der VfL in Führung, und schaffte es dennoch nicht, als Sieger vom Platz zu gehen. An ihm lag es jedoch nicht. Nach seiner Verletzung kommt er immer besser in Schwung, erzielte einen Treffer, bereitete einen weiteren vor und hätte in Mettmann zum Sieggarant­en werden können. Doch Ahmet Kizilisik machte dem VfL einen Strich durch die Rechnung. Der Mettmanner hatte drei Mal die passende Antwort parat und avancierte so zum Mann des Spiels, in dem es zur Pause nach einer torlosen Punkteteil­ung aussah. Doch abermals brachten individuel­le Fehler die Schlossstä­dter um den Erfolg. „Im Vorfeld hätte ich den einen Punkt sofort unterschri­eben, aber nach dem Spielverla­uf ist das sehr bitter“, meinte Benraths Trainer Frank Stoffels.

 ?? BENEFOTO ?? Verbissene­r Kampf um den Ball: Ryo Terada (Nummer 14) und Ryo Tahira gegen Gladbachs Romel Seena Anyomi.
BENEFOTO Verbissene­r Kampf um den Ball: Ryo Terada (Nummer 14) und Ryo Tahira gegen Gladbachs Romel Seena Anyomi.

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