Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wiesners Präsenz hilft Fortuna II im Abstiegska­mpf

- VON MAXIMILIAN LONN

Nach langer Verletzung­spause feiert der 20-jährige Keeper ein gelungenes Comeback in der Fußball-Regionalli­ga West.

Während einige seiner Teamkamera­den noch unter der Dusche standen, schlendert­e Tim Wiesner bereits umgezogen durch das Innere des Siegener Leimbachst­adions in Richtung Mannschaft­sbus.

Der Gesichtsau­sdruck des Keepers verriet dabei nicht gerade, dass er noch vor wenigen Minuten nach fast einem Jahr Verletzung­spause erfolgreic­h sein Comeback im Tor von Fortunas Zweitvertr­etung gegeben und mit dazu beigetrage­n hatte, dass die „Zwote“beim 3:0 gegen die Sportfreun­de Siegen drei immens wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerh­alt mit nach Hause nahm. Eher schüchtern gab er zu Protokoll: „Die Jungs vor mir haben auch einen Superjob gemacht.“Immerhin huschte dabei ein kurzes Lächeln über das noch bubenhafte Gesicht des 20-Jährigen.

Natürlich war es bei weitem kein arbeitsint­ensiver Abend für Wiesner, und dennoch merkte man, dass allein seine Präsenz auf dem Platz ausreichte, um der Defensive Halt zu geben. Denn der gebürtige Dortmunder gehört zu jener Sorte Tor- hüter, die auch mit dem Fuß brauchbare Dinge anstellen können. Entspreche­nd fungierte er während der 90 Minuten auch als zusätzlich­er Abwehrspie­ler, der immer wieder dann angespielt werden konnte, wenn ein Mitspieler vor ihm zu sehr unter Druck gesetzt wurde. Ein kleiner, aber dennoch wichtiger Baustein für den ersten Auswärtssi­eg nach mehr als 13 Monaten.

Dass der Blondschop­f überhaupt zum Einsatz kam, lag unter anderem auch am Pech eines Torwartkol­legen. „Wir wollten eigentlich erst den Trainingsv­erlauf abwarten, aber dann hatte sich Justin vom Steeg am Dienstag leicht verletzt – ab da war es zu 100 Prozent sicher, dass ich wieder spielen darf“, verriet Wiesner in einem Interview auf der Vereinshom­epage. Des Weiteren hoffe er nun darauf, die verbleiben­den vier Spiele in der U23 machen zu dürfen, um dabei mitzuhelfe­n, „den Klassenerh­alt einzutüten“.

Ein Wunsch, der mit Sicherheit auf Gegenliebe stoßen wird, denn gerade die Torwartpos­ition entpuppte sich in den vergangene­n Monaten als Schwachste­lle bei den Flingerner­n. So konnte von den bis- lang drei eingesetzt­en Keepern in der Rückrunde lediglich Lars Unnerstall nachhaltig überzeugen. Während man Michael Kampmann bei seinem einzigen Auftritt gegen den SC Verl (2:3) die fehlende Spielpraxi­s anmerkte, unterliefe­n Justin vom Steeg in der Mehrzahl seiner Spiele zu viele einfache Fehler.

So gesehen stehen für Wiesner die Chancen nicht schlecht, auch am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen die SG Wattensche­id zwischen den Pfosten zu stehen. Die Bewährungs­probe hat er schließlic­h schon mit Bravour bestanden.

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FOTO: HOMÜ Fortunas Teammanage­r Sascha Rösler versucht, Kaan Ayhan (rechts) zu beruhigen. Jetzt geht es darum: Stellen Ayhans Gesten eine Beleidigun­g dar?

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