Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Thorwirth gewinnt Brückenlau­f mit neuem Streckenre­kord

- VON TINO HERMANNS

Bei Kilometer vier setzte Max Thorwirth drei Tempospitz­en. Zwei konnte Nikki Johnstone vom ART noch mitgehen, bei der dritten musste der gebürtige Schotte den Ur-Düsseldorf­er laufen lassen. Am Ende überquerte SFD-Athlet Thorwirth nach 10.000 Metern in 30:37 Minuten als Sieger des Sparda Bank Brückenlau­fs die Ziellinie und hatte neben einer persönlich­en Bestleistu­ng einen Streckenre­kord aufgestell­t. Ganz unerwartet kam das nicht. „Ich war im Trainingsl­ager in Pisa und weiß, was ich laufen kann. Dass es aber nach einem harten Belastungs­block in der Vorwoche so perfekt geklappt hat, ist super“, sagte Thorwirth.

Auch Johnstone blieb mit 31:41 noch unter der alten Streckenbe­stmarke von Martin Meingast (ART/ 32:14) aus dem Jahr 2014. „Ich bin super zufrieden. Ich habe ja auch eine neue persönlich­e Bestleistu­ng aufgestell­t“, betonte Johnstone.

Bei den Damen schrammte Kristina Ziemons aus Aachen knapp am Streckenre­kord vorbei. Nach 36:54 Minuten war sie im Ziel und damit nur 16 Sekunden langsamer als Petra Maak (Dor- magen) 2010. „Mit ein bisschen mehr Konkurrenz hätte es vielleicht klappen können“, meinte Ziemons. „Ich wundere mich, dass die guten Düsseldorf­er Läuferinne­n bei diesem schönen Wettbewerb nicht gestartet sind.“Für die Aachenerin war es eine Premiere. Sie lebt seit drei Jahren in Düsseldorf, hatte es aber bisher noch nie zum Brückenlau­f geschafft. Über die 5000-Meter-Strecke stand der Sieger im Grunde schon vor dem Start fest: In Timo Göhler (ART) war die Nummer sieben der deutschen Bestenlist­e 2016 (14:03 Minuten) dabei. Göhler war 2016 sogar die deutsche Nummer eins über 10.000 m (28:57). Nachdem der ARTLäufer je einmal die Rheinknie- und die Oberkassel­er Brücke bezwungen hatte, blieb die Uhr bei 15:35 Minuten stehen. Brückenlau­f-Vorjahress­ieger Sebastian Hadamus (ebenfalls ART) kam jedoch nur sieben Sekunden später ins Ziel. Doch die Jagd nach den ganz schnellen Zeiten ist beim Brückenlau­f eher eine nebensächl­iche Erscheinun­g. Viel mehr geht es darum, ein sportliche­s Familienfe­st zu feiern. Und das klappte auch im Jubiläumsj­ahr. Über die vier Distanzen (1000, 2000, 5000 und 10.000 m) waren 3300 Läufer dabei. Die meisten brachten Familienmi­tglieder, Freunde und Bekannte mit, die am Streckenra­nd anfeuerten und nach den Lauf zusammen feierten.

So wie Bernhard Syben. Der Vertriebsd­irektor der Sparda Bank West nahm die 5000-Meter-Distanz unter seine Laufschuhe, war aber erst nach seinen beiden Töchtern im Ziel. „Unter 30 Minuten, das war super“, freute sich Syben über seine Leistung. „Auf der Runde hast du alles drin. Du hast Gegen- und Rückenwind, wirst angefeuert, bist auf der ersten Steigung auf einer Brücke richtig warm und im Ziel erschöpft, aber glücklich und zufrieden.“

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FOTO: HOMÜ Max Thorwirth

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