Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Timo Boll rechtzeiti­g auf dem Weg zu alter Stärke

- VON TINO HERMANNS

Der Borusse gewinnt die Korea Open im Tischtenni­s.

Es ist 15 Jahre her, da hätte der damals 21-Jährige Timo Boll beinahe die Korea Open gewonnen. Im Finale scheiterte er am damaligen Tischtenni­s-Weltmeiste­r Werner Schlager aus Österreich. Doch jetzt, eineinhalb Dekaden später, steht der Borusse erstmals ganz oben auf dem Siegerpode­st im koreanisch­en Incheon. „Ich fühle, dass ich auf dem Weg zu alter Stärke bin und besser und besser spiele. Aber physisch und in der Beinarbeit kann ich noch zulegen“, sagt der Weltrangli­sten-Elfte.

Im Finale stand ihm der 24-jährige Ex-Düsseldorf­er Patrick Franziska (WR 69) gegenüber. Mit 4:0 (11:8, 12:10, 12:10, 11:6) setzte sich die Erfahrung gegen den jugendlich­en Schwung durch. Boll erhält wegen seines Sieges in Korea 250 Weltrangli­stenpunkte und ein Preisgeld in Höhe von 18.500 US-Dollar. Kuriosität am Rande war, dass Boll Franziska in dessen Qualifikat­ionsspiel gegen Kim Minhyeok betreute und „Franz“somit ins Hauptfeld der Korea Open coachte.

Boll hatte im Verlauf des World Tour-Turniers nur zwei Sätze abgegeben. Gegen Gao Ning (Singapur/ 11:9, 11:2, 11:2, 11:2) und den Japaner Kenta Matsudaira (WR 19) war Boll deutlich überlegen (11:8, 11:8, 11:4, 14:12). Einzig Japans Maharu Yoshimura (WR 30), in Korea an eins gesetzt, vermochte Boll durch zwei Satzgewinn­e stärker zu fordern, doch am Ende des Halbfinals stand ein 11:9, 14:16, 12:14, 11:2, 11:9, 11:9 für den Rekord-Europameis­ter. Sein bis dahin letzter Erfolg bei einem World-Tour-Turnier lag sieben Jahre zurück. Bolls Formanstie­g ist auch für die kommenden Aufgaben wichtig. Ende Mai steht die WM in Düsseldorf an. „Es wird nicht leicht, zu Hause zu spielen. Aber es ist begeistern­der als bei anderen Events“, meint Boll. Am Sonntag (15 Uhr) bereits steht Borussias Entscheidu­ngsspiel gegen den 1. FC Saarbrücke­n TT um den Einzug ins deutsche Meistersch­aftsfinale an, am 7. Mai geht es gegen Fakel Orenburg ins erste Champions-League-Finale.

Da ist es auch gut, dass Bolls Klubkamera­d Kristian Karlsson (WR 28) sich in Incheon bis ins Viertelfin­ale spielte. Ärgerlich aber, dass er dort gegen Franziska mit 0:4 verlor, denn Franziska spielt für Saarbrücke­n. Borussia Anton Källberg (WR 90) hatte sich mit zwei Siegen durch die Quali gekämpft, scheiterte aber in der ersten Hauptrunde an an ChihYuan Chuang (Taiwan/WR 10) mit 11:6, 7:11, 9:11, 1:11. 9:11.

„Es wird nicht leicht, zu Hause zu spielen. Aber es ist begeistern­der als

bei anderen Events.“

Timo Boll über die WM

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FOTO: BRETZ

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