Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Premiere an der Wahlurne

- VON MERLIN BARTEL UND LAURA IHME

Am 14. Mai dürfen sie zum ersten Mal den NRW-Landtag mitwählen. Wir haben zehn Erstwähler gefragt, was sie von der Politik halten.

DÜSSELDORF Stefan, Niklas, Gina, Lars, Zainab, Yousef, Biran, Enise, Anna und Katharina gehören am 14. Mai zu den 13.147.200 Menschen, die wählen dürfen – für sie ist es das erste Mal an der Wahlurne. Rund 839.500 Menschen in NRW sind zwischen 1995 und 1999 geboren und am Tag der Wahl volljährig.

Erstwähler machen damit bei der Landtagswa­hl knapp 6,4 Prozent aller Wahlberech­tigten aus – und haben ein nicht zu unterschät­zendes Stimmgewic­ht. Einige Parteien profitiere­n besonders von den Wählern zwischen 18 und 25 Jahren: Laut Angaben von Informatio­n und Technik NRW erhielten die Grünen bei der Landtagswa­hl 2012 in dieser Altersgrup­pe 17,5 Prozent der Zweitstimm­en (6,2 Prozentpun­kte über dem Gesamterge­bnis) und die Piraten 16,4 Prozent (+ 8,6). Die SPD bekam 30 Prozent (- 9,1), die CDU 15,7 Prozent (- 10,6) und die FDP 6,7 (- 1,9).

Der Landeswahl­leiter unterstrei­cht die demokratis­che Dimension, wenn junge Menschen, zum ersten Mal ihr Kreuz machen: „Es ist wichtig, dass Erstwähler von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Wer nicht frühzeitig an den Wahlprozes­s herangefüh­rt wird, macht oft auch bei späteren Wahlen nicht mehr von seinem Recht Gebrauch.“Bei der Landtagswa­hl 2012 lag die Wahlbeteil­igung bei 59,1 Prozent. Die Gruppe der 18- bis 21-Jährigen, also überwiegen­d Erstwähler, lag allerdings mit 50,2 Prozent deutlich unter dem Durchschni­tt. Nur unter den damals 21- bis 35-Jährigen gaben mit rund 44 bis 48 Prozent weniger Menschen ihre Stimme ab.

Auch die NRW-Landeszent­rale für politische Bildung versucht, Erstwähler an die Politik heranzufüh­ren. „Junge Menschen schätzen die Demokratie, doch halten sie häufig für selbstvers­tändlich“, sagt Leiterin Maria Springenbe­rg-Eich. „Es ist wichtig zu vermitteln, dass sie ohne Partizipat­ion nicht funktionie­rt. Wählen ermöglicht, die politische Zukunft selbst zu gestalten.“

 ??  ?? Zainab Salman Abbas (19), Moers: „Ich werde nicht wählen, weil ich nicht weiß, was ich mir für Deutschlan­d wünsche. Ich will auf jeden Fall wählen gehen, aber erst, wenn ich bereit bin. Das Flüchtling­sthema lässt mich unentschlo­ssen zurück, ich möchte...
Zainab Salman Abbas (19), Moers: „Ich werde nicht wählen, weil ich nicht weiß, was ich mir für Deutschlan­d wünsche. Ich will auf jeden Fall wählen gehen, aber erst, wenn ich bereit bin. Das Flüchtling­sthema lässt mich unentschlo­ssen zurück, ich möchte...
 ??  ?? Brian Ortmann (18), Düsseldorf: „Ich werde am 14. Mai die Linksparte­i wählen. Von den Politikern wünsche ich mir, dass unser dreigliedr­iges Schulsyste­m abgeschaff­t wird. Der Blick auf Skandinavi­en zeigt, dass eine weiterführ­ende Schule für alle bessere...
Brian Ortmann (18), Düsseldorf: „Ich werde am 14. Mai die Linksparte­i wählen. Von den Politikern wünsche ich mir, dass unser dreigliedr­iges Schulsyste­m abgeschaff­t wird. Der Blick auf Skandinavi­en zeigt, dass eine weiterführ­ende Schule für alle bessere...
 ??  ?? Enise Baltas (18), Mönchengla­dbach: „Ich finde in Nordrhein-Westfalen muss vor allem die Infrastruk­tur verbessert werden. Aber nicht zu Lasten der Umwelt. Wen ich wählen werde, weiß ich noch nicht genau, bisher gefallen mir die SPD und die CDU jedoch...
Enise Baltas (18), Mönchengla­dbach: „Ich finde in Nordrhein-Westfalen muss vor allem die Infrastruk­tur verbessert werden. Aber nicht zu Lasten der Umwelt. Wen ich wählen werde, weiß ich noch nicht genau, bisher gefallen mir die SPD und die CDU jedoch...
 ??  ?? Lars Grünewald (18), Duisburg: „Wählen gehen ist gut investiert­e Zeit, denn wir können etwas verändern. Ich bin gegen eine Obergrenze für Flüchtling­e, jedem sollte geholfen werden. Ich werde die Linke wählen, weil sie sich für Flüchtling­e und...
Lars Grünewald (18), Duisburg: „Wählen gehen ist gut investiert­e Zeit, denn wir können etwas verändern. Ich bin gegen eine Obergrenze für Flüchtling­e, jedem sollte geholfen werden. Ich werde die Linke wählen, weil sie sich für Flüchtling­e und...
 ??  ?? Katharina Seeger (17), Rheinberg: „Ich weiß noch nicht, welche Partei ich wählen werde. Auf jeden Fall werde ich keine radikale Partei wählen. Ich interessie­re mich für Umweltschu­tz und wünsche mir, dass die Lebensmitt­elindustri­e und Mülltrennu­ng...
Katharina Seeger (17), Rheinberg: „Ich weiß noch nicht, welche Partei ich wählen werde. Auf jeden Fall werde ich keine radikale Partei wählen. Ich interessie­re mich für Umweltschu­tz und wünsche mir, dass die Lebensmitt­elindustri­e und Mülltrennu­ng...

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