Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kenianer dominieren den Marathon

- VON FALK JANNING

ART-Athlet Julian Flügel freut sich auf das morgige Kräftemess­en mit den Stars. Josephat Muchiri überstrahl­t alles.

Die Fans des Metro-Marathons können sich auf ein spannendes Rennen freuen: Gestern meldete sich Lokalmatad­or Julian Flügel fit für die morgen um 9 Uhr startende 15. Auflage des 42,195-KilometerR­ennens durch die Landeshaup­tstadt. „In die Nähe meiner Bestzeit von 2:13:57 Stunden werde ich zwar nicht kommen können“, sagt der 31-Jährige vom ART. „Doch ich füh-

Julian Flügel le mich schon wieder so gut, dass ich eine Zeit um 2:18 anpeile.“Im März hatten den Marathon-Spezialist­en noch Kniebeschw­erden geplagt, die ihn zu drei Wochen Trainingsp­ause zwangen – der Düsseldorf-Start drohte zu platzen. „Das war deprimiere­nd. Aber die letzten beiden Trainingsw­ochen waren fantastisc­h. Ich bin guter Dinge“, sagt Flügel. Vor drei Jahren hatte er seinen ersten Marathon bestritten. Sechsmal ist er diese Distanz bislang als Wettbewerb gelaufen. Am Rhein war er aber bislang noch nicht dabei und feiert dort somit morgen seine Premiere.

Damit Düsseldorf­s derzeit bester deutscher Marathonlä­ufer seine anvisierte Zeit erreicht, bekommt er Hilfe von seinen Vereinskam­eraden beim ART, Andreas Strassner (38) und Sebastian Reinwand (29), die ihm bis Kilometer 25 als Zugläufer dienen sollen. 2015 war das Trio Flügel/Strassner/Reinwand beim Frankfurt-Marathon deutscher Mannschaft­smeister geworden.

Den Spitzenläu­fern kann der Olympiatei­lnehmer von Rio aber nicht gefährlich werden – auch nicht in Bestform. Denn die schnellste­n Teilnehmer absolviere­n die Distanz in weniger als 2:10 Stunden. Favorit auf den Sieg ist Josephat Muchiri Ndambiri, der 2011 den Fukuoka-Marathon in 2:07:36 Stunden gewann und damit in die Weltspitze vorstieß. Sein persönli- cher Rekord liegt damit zwölf Sekunden unter dem Streckenre­kord des Metro-Marathons. So gut wie ausgeschlo­ssen ist aber, dass er den diesmal verbessern wird. Denn der in Japan lebende Kenianer war zwei Jahre lang verletzt. Das morgige Rennen sieht er als seinen Wiedereins­tieg. Trotz der langen Pause ist er aber zuversicht­lich, als Erster über die Ziellinie zu laufen. „Ich nenne keine Zeit, aber ich will gewinnen“, sagte der 32-Jährige gestern Mittag ganz deutlich.

Seine größten Konkurrent­en sind seine kenianisch­en Landsleute Charles Cheruiyot (29), der vor zwei Jahren in Warschau 2:09:05 lief, sowie Weldu Negash Gebretsadi­k (39), der seine Bestzeit von 2:09:14 vor drei Jahren in Rotterdam aufstellte. Auch überrasche­nde Nachmeldun­gen aus der europäisch­en Läuferszen­e sind laut Renndirekt­or Jan Winscherma­nn noch möglich. „Immer wenn Weltmeiste­rschaften oder Olympische Spiele anstehen, kommen Läufer noch auf den letzten Drücker, um die jeweilige Landesnorm zu knacken“, sagt er. „So kamen vor fünf Jahren drei Läuferinne­n aus Weißrussla­nd zu uns, die sich dann hier für Olympia in London qualifizie­rt haben.“In diesem Jahr findet in London im August die WM statt. Die Strecke in Düsseldorf ist für die Normen beliebt bei den Läufern, da sie recht flach ist und mit der Oberkassel­er Brücke nur eine Steigung aufweist.

Mäßig besetzt ist das Frauenfeld: Die schnellste­n werden nach zweieinhal­b Stunden im Ziel erwartet. Favoritin ist Eri Okubo aus Japan. Ihre Bestzeit von 2:26:08 stellte sie 2012 in Tokio auf. Carmen Patricia Martinez Aguilar aus Paraguay (2:36:01) und Doroteias Alves Peixoto aus Portugal (2:36:01) sind zehn Minuten langsamer. Einzige Deutsche im Kreis der Topathleti­nnen ist die 34-jährige Tinka Uphoff (2:41:35), Vierte der Deutschen Meistersch­aft des Vorjahres.

„Die letzten beiden Trainingsw­ochen waren fantastisc­h. Ich bin guter Dinge.“

Lokalmatad­or beim Marathon

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FOTO: IMAGO Er läuft morgen in der Favoritenr­olle durch Düsseldorf: Josephat Muchiri Ndambiri, in Japan lebender Kenianer.

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