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Spiegel: Anzeige gegen Fifa-Chef bei Ethikkommi­ssion

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ZÜRICH/NEWYORK (sid) Gegen FifaPräsid­ent Gianni Infantino (47) ist offenbar Anzeige bei der Ethikkommi­ssion des Fußball-Weltverban­des erstattet worden. Das berichtet der „Spiegel“. Ein formelles Verfahren haben die Ermittler aber nicht eröffnet. In der Anzeige geht es um die Präsidents­chaftswahl des afrikanisc­hen Kontinenta­lverbandes CAF, die Infantino beeinfluss­t haben soll. Die Wahl hatte Mitte März Ahmad Ahmad (57) aus Madagaskar gewonnen, der den bisherigen Amtsinhabe­r Issa Hayatou (70) ablöste. Infantino soll im Wahlkampf Stimmung für Ahmad gemacht haben. Das wäre ein Verstoß gegen den Ethikkodex, der politische Neutralitä­t vorschreib­t. Wer die Anzeige gestellt hat, ist offen. Ein Verfahren werde erst eröffnet, wenn dem ersten Anschein nach ein Tatbestand vorliegt, teilten die Ethiker mit. Das sei bei Infantino nicht so. Gegen den FifaBoss gingen bereits im vergangene­n Sommer, nach Infantinos Wahl, Dutzende Vorwürfe ein. Wegen einigen wurde ein Verfahren eröffnet, das aber wieder eingestell­t wurde.

Derweil hat sich der Fifa-Sportfunkt­ionär Ahmad Al Fahad Al Sabah (Kuwait) am Sonntag von all seinen Ämtern im Weltfußbal­l zurückgezo­gen. Der Grund sind FBIErmittl­ungen in den USA. Dem 53Jährigen wird vorgeworfe­n, ein „Mitverschw­örer“im Korruption­sskandal um Guams früheren Verbandsbo­ss Richard Lai zu sein. Lai hatte sich in den USA der Annahme von Bestechung­sgeldern in zwei Fällen schuldig bekannt. Insgesamt erhielt der US-Bürger rund 950.000 Dollar. Von wem das Geld stammte, veröffentl­ichte die New Yorker Staatsanwa­ltschaft nicht, die Beschreibu­ngen in der Anklagesch­rift weisen aber deutlich auf Al Sabah hin. Al Sabah weist die Vorwürfe zurück, zog aber „im besten Interesse“der Fifa seine Kandidatur zur Wiederwahl in den Fifa-Rat zurück.

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