Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kurioser Weltrekord beim Marathon in Düsseldorf

- VON CHRISTOPH ZABKAR

DÜSSELDORF Robert Chemonges fiel auf die Knie und nahm sich einen Moment zum Beten. Danach hüllte er die ugandische Heimatflag­ge um sich und strahlte mit der Sonne um die Wette. Während dieser Augenblick­e herrschte im Zieleinlau­f entlang der Rheinprome­nade frenetisch­er Jubel. Denn Chemonges war der Erste, der die 42,195 Kilometer beim Metro Marathon in Düsseldorf absolviert­e (2:10:30 Stunden). Für den 19-Jährigen war es der dritte Marathon überhaupt, und ein taktisch geschickte­r dazu: Wegen der fehlenden Erfahrung ließ sich Chemonges mitziehen und attackiert­e im richtigen Moment selbst: „Jetzt hoffe ich, auch bei der Weltmeiste­rschaft in London dabei zu sein“, sagte er.

Gute Chancen, in der englischen Hauptstadt zu starten, hat auch die Gewinnerin der Frauen Doroteia Alves Peixoto. Dabei führte Sara Ramadhani Makera aus Tansania das Rennen mehr als 40 Kilometer lang an, ehe bei ihr der zu diesem Zeitpunkt äußerst bittere Kräftevers­chleiß einsetzte. Peixoto erkannte die Situation und zog vorbei. „Als ich sie zwei Kilometer vor dem Ende gesehen hatte, wusste ich, dass ich das Rennen gewinnen kann.“Dies tat die Portugiesi­n mit einer echten Punktlandu­ng: Denn ihre BruttoZeit von 2:32:00 Stunden entspricht exakt der portugiesi­schen WMNorm. Als Zweite konnte sich Makera immerhin über eine persönlich­e Bestzeit freuen (2:33:05). Die Dritte, Carmen Patricia Martinez Aguilar aus Paraguay, stellte in 2:35:14 Stunden sogar einen neuen Landesreko­rd auf. Die besten Deutschen im Feld waren indes Marcin Blazinski (Fünfter) mit der Jahresbest­zeit von 2:17:06 Stunden sowie Tinka Uphoff (Sechste in 2:55:43 Stunden).

Für ein echtes Kuriosum sorgte dann noch Raphael Igrisianu. Einen Basketball dribbelnd überwand der Wahl-Düsseldorf­er die Strecke in 3:00:25 Stunden und darf sich über einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde freuen. Dieser Erfolg wäre wohl kaum möglich gewesen, hätte ein Fahrradfah­rer ihm zu Beginn des Rennens nicht eine Luftpumpe geliehen, nach der Igrisianu vor dem Start verzweifel­t gesucht hatte.

„Zwei Kilometer vor dem Ende wusste ich, dass ich gewinnen kann“

Doroteia Alves Peixoto

Gewinnerin des Metro Marathon

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