Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Langeneke feiert Kurz-Comeback

- VON MAXIMILIAN LONN

Mit nur 15 Spielern im Kader bezwingt Fortunas Zweitvertr­etung die SG Wattensche­id 09 mit 2:0 und verschafft sich ein wenig Luft im Abstiegska­mpf der Fußball-Regionalli­ga West. Auch der Co-Trainer muss auf dem Rasen aushelfen.

Es war eine Situation, die eher in den unterklass­igen Amateurlig­en vorkommt. Nur mit Mühe bekam Fortunas U23 elf Spieler für die Startelf zusammen und musste sogar ihrem Co-Trainer sowie einem der beiden Ersatztorh­üter ein Feldspiele­rtrikot geben, damit für Trainer Taskin Aksoy überhaupt die Möglichkei­t zum Wechseln bestand. Dass ein solches Szenario selbst in der viertklass­igen Regionalli­ga noch passiert, war kurios. Letztlich kamen Jens Langeneke und Michael Kampmann wirklich noch zu einem Kurz-Einsatz und halfen mit, das 2:0 gegen Wattensche­id über die Zeit zu retten.

Dabei hatte die Woche für die Flingerner gar nicht gut begonnen. „Am Montag haben wir mit sechs Mann trainiert, am Dienstag mit sieben und am Freitag dann mit acht“, verriet Aksoy auf der Pressekonf­erenz. Aufgrund der angespannt­en Personalsi­tuation erwogen die Fortunen sogar, die Partie auf den Samstag zu verlegen, um den Kader wenigstens mit ein paar U19-Spielern aufzufülle­n, die ges- tern fast zeitgleich in der A-Junioren-Bundesliga bei Preußen Münster antreten mussten. „Aber da hat Wattensche­id nicht mitgespiel­t“, erläuterte Aksoy. Der Grund: Der ExBundesli­gist vermutete gegen eine geschwächt­e Fortuna einen Vorteil auf einen Sieg, den er für eine mögliche DFB-Pokal-Teilnahme drin- gend benötigte. Denn nur die beste Westfalen-Mannschaft der Regionalli­ga West qualifizie­rt sich am Saisonende für ein Entscheidu­ngsspiel gegen den Meister der OberligaWe­stfalen. Dafür müsste die SGW vor dem SV Rödinghaus­en bleiben.

Angesichts dieser Konstellat­ion „haben es die Jungs überragend umgesetzt“, meinte der Fußballleh­rer und lobte dabei vor allem die erste halbe Stunde, in der die Gastgeber die Partie weitgehend im Griff hatten und durch Shunya Hashimoto auch nicht unverdient in Führung gingen. „Dann aber verließ uns irgendwie der Mut und die Abstände zwischen den Mannschaft­steilen wurden größer“, monierte der 49Jährige. Tatsächlic­h konnten die Rot-Weißen von Glück sprechen, dass die Gäste kurz vor der Pause sowie in der Schlusspha­se der zweiten Halbzeit mehrere gute Chancen fahrlässig ausließen und Hashimoto auf der Gegenseite noch seinen zweiten Treffer erzielte (86.). Aksoy war es gleich: „Wir sind weiter im Rennen. Jetzt haben wir noch drei Spiele, in denen wir weiter punkten müssen, um letztlich weiter über dem Strich zu stehen.“

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FOTO: HOMÜ Jens Langeneke (re.), eigentlich Co-Trainer der U23, kehrte gegen Wattensche­id kurzzeitig auf den Platz zurück.

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