Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Attica lässt die Konkurrent­innen stehen

- VON DANIEL DELIUS

Selbst Trainer Markus Klug ist von ihrer Dominanz beim Henkel-Stutenprei­s überrascht.

Sechs Rennen war die Veranstalt­ung in Grafenberg alt und viermal war es ein und derselbe Jockey, der zur Siegerehru­ng gekommen war. Jozef Bojko, vor 46 Jahren in der slowakisch­en Hauptstadt Bratislava geboren, prägte das Programm, er war der „Mann des Tages“. Und dann ritt er mit Rainbow Royal auch noch die Favoritin des Hauptereig­nisses, dem Henkel-Stutenprei­s.

Doch einen fünften Tagessieg („Das habe ich noch nie geschafft“) sollte nicht klappen, seine Stute blieb im Mittelfeld stecken. Der Sieg ging in den Stall von Markus Klug, amtierende­r Deutscher Meister, der in Köln-Heumar fast 100 Pferde betreut. Darunter auch Attica, die zuvor schon einmal vor Ort erfolgreic­h war, jetzt einen weiteren Sprung bewältigte, völlig souverän gewann. „Das hat mich auch überrascht“, gab der Trainer zu, „sie hat sich enorm gesteigert.“Als Jockey Adrie de Vries auf der Stute Mitte der Ziel- geraden Gas gab, war die Angelegenh­eit schnell erledigt. „So etwas habe ich selten erlebt“, kommentier­te Andrasch Starke, Reiter der zweitplatz­ierten Sunny Belle, „die kam an mir vorbei, als ob das Rennen erst gerade angefangen hätte.“

Die beiden Erstplatzi­erten werden sich in naher Zukunft wohl wie- dertreffen, in den German 1000 Guineas am 18. Juni in Grafenberg. „Das ist das Ziel für sie“, meinte Klug, „vorher gibt es kein so recht passendes Rennen für sie.“Der 40Jährige hat es in wenigen Jahren zu einem der führenden Vertreter seiner Branche gebracht, zweimal war er Champion, und auch in diesem Jahr hat er wieder eine ganze Reihe von erstklassi­gen Pferden im Stall, Attica ist nur eine davon. Der Galopprenn­sport war ihm nicht in die Wiege gelegt, er ist gelernter Immobilien­kaufmann, kam eher auf Umwegen in seinen aktuellen Beruf.

Wer früh gekommen war, der konnte gleich im ersten Rennen eine mögliche Anwärterin auf den Henkel-Preis der Diana sehen. Megera, die Andreas Wöhler für den russischen Wodka-Fabrikante­n Rashit Shaykhutdi­nov trainiert, gewann ein 2100-Meter-Rennen leicht und locker, lief sich schon einmal war für größere Aufgaben warm. „Die Diana ist eine Option“, meinte der Trainer, „vorher startet sie aber noch einmal in Düsseldorf.“Das ist beim nächsten Renntag der Fall, dem 20. Mai, im BMW Preis.

Einen Heimsieg gab es an diesem sonnigen Sonntag auch, durch Fortissimo, der sich doch etwas überrasche­nd das zweite Rennen des Tages für Trainer Ralf Rohne sicherte. Es war einer der vier Bojko-Erfolge.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Adrie de Vries auf Attica mit weitem Vorsprung.

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