Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Acht Filme aus vier Jahrzehnte­n

- VON HOLGER LODAHL

Margarethe von Trotta bekommt den Filmpreis der Stadt Düsseldorf. Aus diesem Anlass zeigt das Kino Black Box acht Werke der Regisseuri­n.

Seit 1982 vergibt die Stadt Düsseldorf den HelmutKäut­ner-Preis an Personen, die durch ihr Schaffen die Entwicklun­g der deutschen Filmkultur unterstütz­en und beeinfluss­en. In diesem Jahr bekommt Margarethe von Trotta diese Auszeichnu­ng. Die Drehbuchau­torin und Regisseuri­n produziert seit den 70er Jahren erfolgreic­he und vielbeacht­ete Spielfilme, deren Inhalte sich mit der deutschen Geschichte beschäftig­en. Anlässlich der Preisverga­be sind im Mai acht Filme von Margarethe von Trotta zu sehen: Hannah Arendt (2012) Barbara Sukowa spielt die deutsch-amerikanis­che Publizisti­n, die 1961 von New York nach Jerusalem reist, um über den Eichmann-Prozess zu berichten. Hannah Arendts Texte beschreibe­n den Nazi-Verbrecher als mittelmäßi­gen Bürokraten. Ihr Text „Die Banalität des Bösen“wird von vielen Ländern als Provokatio­n aufgefasst. (Termine: heute, 20 Uhr; Sonntag, 14. Mai, 15 Uhr) Die bleierne Zeit (1981) Das Drama thematisie­rt die Schwestern Ensslin. Christiane war als Journalist­in und Frauenrech­tlerin eine der Mitbegründ­erinnen der Zeitschrif­t Emma. Gudrun schloss sich der Rote Armee Fraktion (RAF) an. Der Film war für Margarethe von Trotta der internatio­nale Durchbruch und wurde in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeich­net. (Termine: Sonntag, 7. Mai, 15 Uhr; Mittwoch, 24. Mai, 19 Uhr) Schwestern oder die Balance des Glücks (1979) Nachdem sich die jüngere Schwester Anna das Leben genommen hat, sucht Maria nach einem Menschen, der die entstanden­e Lücke füllt. Dieser Weg der Verdrängun­g kann nur scheitern, so dass Maria letztlich mit der echten Trauerarbe­it beginnt. (Termin: Sonntag, 7. Mai, 17 Uhr) Der Fangschuss (1976) Nach Ende des Ersten Weltkriege­s steht eine Frau zwischen ihrem Bruder und dessen Freund. „Der Fangschuss“ist einer der wenigen Filme, in de- nen Margarethe von Trotta die Hauptrolle spielt. Volker Schlöndorf­f, damaliger Ehemann von Margarethe von Trotta, führte die Regie. (Termin: Freitag, 12. Mai, 19 Uhr) Rosa Luxemburg (1986) Der Film erzählt die Geschichte der deutschpol­nischen Sozialisti­n Rosa Luxemburg und zeichnet ein eindringli­ches Bild von der wirtschaft­lichen und gesellscha­ftlichen Situation der Wilhelmini­schen Ära. Hauptrolle: Barbara Sukowa. (Termine: Samstag, 13. Mai, 19 Uhr; Sonntag, 28. Mai, 17.30 Uhr) Das Verspreche­n (1995) Durch den Mauerbau und eine misslungen­e Flucht werden zwei Liebende getrennt. Ihre Beziehung über die Grenzen hinweg bis 1989 steht als Symbol für die deutsche Teilung. (Termin: Sonntag, 21. Mai, 15 Uhr) Heller Wahn (1983) Star-Aufgebot vor und hinter der Kamera: Der Film zeigt die Geschichte zweier unterschie­dlicher Frauen: die selbstbewu­sste Germanisti­k-Dozentin Olga (Hannah Schygulla) und die zerbrechli­ch sensible Ruth (Angela Winkler). Die Kamera führt Michael Ballhaus. (Termin: Sonntag, 21. Mai, 17.30 Uhr) Rosenstraß­e (2003) Katja Riemann spielt eine Frau, die 1943 in der Rosenstraß­e Berlin gegen die Haft ihres Mannes protestier­t. Erst rückblicke­nd und 90-jährig berichtet sie von den Ereignisse­n und befreit eine andere Frau von ihrem Groll. (Termin: Sonntag, 28. Mai, 15 Uhr)

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FOTO: WOLFGANG VAN EICK Acht Filme von Margarethe von Trotta sind ab heute im Kino Black Box zu sehen.

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