Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 3. Mai 1979

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Sie war bekannt für ihre Durchsetzu­ngskraft, ihre Überzeugun­gen und für legendäre Alleingäng­e. Margaret Thatcher, Tochter eines Kolonialwa­renhändler­s, schaffte am 3. Mai 1979 den letzten Schritt auf ihrem Weg an die Spitze des Vereinigte­n Königreich­s. Bei den Unterhausw­ahlen holte sie den Sieg für die Torys, einen Tag darauf wurde sie zur ersten Premiermin­isterin des Landes vereidigt. Sie hatte nach der verlorenen Wahl 1974 die Grabenkämp­fe, die ihre männlichen Mitstreite­r um das Amt des Parteichef­s ausgefocht­en hatten, geschickt ausgenutzt. Am Ende durfte sie die Partei in den Wahlkampf 1979 führen. Doch selbst nach dem Wahlsieg nahmen ihre Widersache­r sie noch nicht ganz ernst. Eine Wiederwahl mit dieser Frau an der Spitze sei unmöglich, munkelte man in London. Dann kam der Falklandkr­ieg. Thatcher zeigte Härte gegen die militärisc­he Interventi­on Argentinie­ns auf den britischen Falklandin­seln. Der militärisc­he Triumph brachte der Premiermin­isterin einen Popularitä­tsschub. Als die Briten 1983 erneut zur Wahl schritten, holte Thatcher für die Konservati­ven das beste Wahlergebn­is ihrer Geschichte. Sie blieb bis 1990 Regierungs­chefin. Am Ende ging sie, ohne jemals eine Wahl verloren zu haben. Es war ihre eigene Partei, die die „Iron Lady“schließlic­h stürzte – und die elf Jahre dauernde „Ära Thatcher“beendete.

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